Standorte der vom MAGS geförderten Kinderschutzambulanzen

Ministerium fördert Kinderschutzambulanzen und landesweites Kompetenzzentrum
„Der Kinderschutz ist mir ein wichtiges Anliegen. Belastungssituationen in Familien, mögliche Zeichen von Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch müssen frühzeitig erkannt werden“, sagt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. „Hierzu braucht es auch im Gesundheitswesen passende Strukturen.“
Kinderschutzambulanzen sind ein wichtiger Baustein im Hilfesystem der Versorgung von Kindern, die Opfer von Vernachlässigung, Misshandlung oder Missbrauch geworden sind. Sie leisten Hilfe beim Erkennen von Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch und beim Ergreifen der richtigen Maßnahmen durch kindgerechte ambulante und stationäre Diagnostik von Verdachtsfällen oder im Rahmen der Krisenintervention.
Sie sind zudem in der Beratung und Fortbildung aktiv – für medizinisches Personal, aber auch für Eltern, Erzieherinnen und Lehrkräfte. In Nordrhein-Westfalen gibt es bereits zahlreiche Kinderschutzambulanzen, die interdisziplinär arbeiten und eng mit den regionalen Hilfsinstitutionen kooperieren.
Die Förderung von Kinderschutzambulanzen durch das Land Nordrhein-Westfalen kann 2023 fortgesetzt werden. Denn: Die Arbeit der Kinderschutzambulanzen wird bisher nur teilweise refinanziert, hier springt die Landesregierung seit 2019 ein. In 2022 wurden 22 Kinderschutzambulanzen durch die anteilige Übernahme von Personalkosten (Gesamtvolumen: rd. 600.000 Euro) unterstützt.
Anträge auf eine Förderung im Jahr 2023 sind bis zum 10. Dezember 2022 möglich.
Rund zwei Millionen Euro stellte die Landesregierung bis 2022 für den Aufbau eines Kompetenzzentrums „Kinderschutz im Gesundheitswesen“ zur Verfügung. Hauptstandort des Zentrums ist das Institut für Rechtsmedizin der Uniklinik Köln. Projektpartner ist die Abteilung für Kinderschutz der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln.
Das Zentrum übernimmt vielfältige Aufgaben: Es berät und unterstützt die Akteure im Gesundheitswesen bei Verdachtsfällen von Kindesmisshandlung und Kindeswohlgefährdung in allen Fragen der Diagnostik, der Sicherung von Befunden sowie der Handlungs- und Rechtssicherheit. Darüber hinaus organisiert es lokale Fortbildungs- und Netzwerkveranstaltungen.