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Übergang Schule-Beruf: Gute Praxis in den Regionen - aktuelle Beispiele

Gute Praxis im Übergang Schule-Beruf: Die Stadt Hamm führt die Veranstaltung „Last Minute“ durch, angelehnt an den Check-in am Flughafen. In Krefeld wird eine Broschüre zu den Praxiskursen erfolgreich eingesetzt. Der Kreis Höxter setzt Aktionen aus der Corona-Zeit fort: Die Schulhofaktion „Schüler/in trifft Azubi“ und die „Online-Informationshappen“ für Erziehungsberechtigte.

Kommunale Koordinierungstellen - Beispiele guter Praxis

Die Kommunalen Koordinierungsstellen sind wichtige Ansprechpartner beim Übergang Schule-Beruf und unterstützen mit ihren Aktivitäten die Umsetzung des Übergangssystems "Kein Abschluss ohne Anschluss - Übergang Schule-Beruf in NRW". Hier finden Sie die aktuellen Beispiele guter Praxis.

Beispiele guter Praxis zum Herunterladen

Berufliche Orientierung

„Last Minute“: Ein zentrales Vermittlungsangebot im Prozessschritt 3 der Verantwortungskette

Das Veranstaltungsformat „Last Minute“ der Kommunalen Koordinierung der Stadt Hamm orientiert sich an den Check-in-Abläufen eines Flughafens und richtet sich an Schülerinnen und Schülern, die noch keine verbindliche Anschlussperspektive vorweisen können.

Die Jugendlichen erhalten mit dem Einladungsschreiben ein „Flugticket“, das bei der Veranstaltung zum „Check-In“ vorgelegt wird. Die Jugendlichen bekommen dann einen Laufzettel für die Veranstaltung ausgehändigt. Die Fachkräfte der Agentur für Arbeit und des Kommunalen Jobcenters prüfen zunächst, ob bereits eine der beiden Institutionen für die Jugendlichen zuständig ist und verweisen entsprechend an die Beratungskräfte im Haupt-Veranstaltungsraum. Dort, beim „Boarding“, werden die Jugendlichen zu ihrer aktuellen Situation beraten und wählen gemeinsam mit der Beratungsfachkraft einen oder mehrere „Zielflughäfen“  aus. 

Die „Zielflughäfen“ werden durch die unterschiedlichen Institutionen dargestellt, die den Jugendlichen Anschlussperspektiven anbieten können: IHK, Kreishandwerkerschaft, Beratung zu Bildungsgängen am Berufskolleg oder auch die Kolping Bildungszentren als Maßnahmeträger. Zum Check-out werden die Jugendlichen noch einmal zur Veranstaltung und ihren persönlichen Ergebnissen befragt.

Praxiskursbroschüre - Chancen nutzen – Traumberuf finden

Die Praxiskurse wurden von den Schulen in Krefeld kaum abgerufen. Daher bemühte sich die Kommunale Koordinierung der Stadt Krefeld, den Gründen nachzugehen und den Zulauf durch neue Strategien zu erhöhen. Eine Nachfrage bei Lehrkräften und Schulen ergab, dass die Beschreibungen der Angebote nicht sehr attraktiv waren. Beispielsweise war nicht deutlich, welche Inhalte sich hinter den Bezeichnungen der Gewerke „Holz“, „Metall“ oder „Bau und Architektur“ verbergen. 

In einem weiteren Schritt wurden die aktiven Träger durch die Kommunale Koordinierungsstelle eingeladen, um die Sachlage zu erörtern. Es sollte ein Verständnis dafür geschaffen werden, dass es eine „Übersetzung“ des alltäglichen Arbeitsfelds eines Trägers im Handwerk braucht. Im Workshop konnten schließlich kreative Namen und Beschreibungen für die Praxiskurse entwickelt worden.

Die Kommunale Koordinierungsstelle hat die Ergebnisse in einer DIN A 5–Broschüre zusammengefasst. Die Praxis-Broschüre beinhaltet alle möglichen Informationen zu den Praxiskursen und Trägern.

Es ist geplant, die Broschüre jährlich zu aktualisieren und derartige Workshops weiterhin durchzuführen. Die Lehrkräfte nutzen die Kurse als „Bonbon“, welches Jugendlichen bei der Berufsorientierung zugutekommen kommt.

Übergänge gestalten

„Schüler/in trifft Azubi“ – eine Schulhofaktion

Das Angebot „Schüler/in trifft Azubi“ ist von der Kommunalen Koordinierungsstelle (KoKo) Kreis Höxter gemeinsam mit den Kooperationspartnern Industrie- und Handelskammer, Agentur für Arbeit und Kreishandwerkerschaft entwickelt worden. 

Die Schulhofaktion ist zu Corona-Zeiten entstanden, um neben der digitalen STEP1-Berufseinstiegsmesse Schülerinnen und Schülern Betriebskontakte zu ermöglichen. „Schüler/in trifft Azubi“ hat sich anschließend mit weiteren Schulen und Betrieben aus einem kleinen ergänzenden Präsenzangebot zu einem eigenständigen Format im Übergang Schule-Beruf etabliert.

Als Abgrenzung zur kreisübergreifenden Messe werden überwiegend Betriebe aus den jeweiligen Einzugsgebieten der Schulen angesprochen. Aber auch einige überregionale Einrichtungen wie Behörden, Bundeswehr, Polizei und ein Berufskolleg mit Bildungsgängen im Berufsfeld Soziales, Pädagogik werden angesprochen, um eine attraktive Bandbreite an Ausbildungen und Berufsfeldern sicherzustellen. 

Nach der Premiere 2021 wurde „Schüler/in trifft Azubi“ aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen vor den Sommerferien 2022 wiederholt und auf zusätzliche Schulen und Betriebe ausgeweitet. Seit 2023 sind Durchführungstermine der Schulhofaktion im gesamten zweiten Schulhalbjahr möglich. Durch Nutzung von schuleigenem Inventar und Online-Werbung gestalten sich die Veranstaltungen nahezu kostenfrei.

Berufliche Orientierung

„Online-Informationshappen“ für Erziehungsberechtigte in der Veranstaltungsreihe „Von der Schule in den Beruf“

Eltern und Erziehungsberechtigte haben einen erheblichen Einfluss auf die berufliche Orientierung ihrer Kinder. Die Kommunale Koordinierungsstelle (KoKo) Höxter bietet dieser wichtigen Zielgruppe über das Format „Online-Informationshappen“ gezielte Informationsangebote und Beteiligungsmöglichkeiten.  

Eingeschränkte Veranstaltungsmöglichkeiten im Rahmen der Corona-Pandemie gaben den Anstoß, die Veranstaltungsreihe „Von der Schule in den Beruf“ durch Online-Konferenzen zu erweitern. Um Eltern und Erziehungsberechtigte in ihrer Rolle zu stärken, ist so ein niederschwelliges Veranstaltungsformat entstanden, das kurze „Informationshappen“ bietet, an denen Eltern und Erziehungsberechtigte mit ihren Kindern sehr einfach für ca. 30-45 Minuten am frühen Abend, z. B. vom Abendbrottisch aus, über ein Smartphone, Tablet oder Notebook teilnehmen können.

Hierdurch wird Eltern und Erziehungsberechtigten eine frühzeitige und den Berufsorientierungsprozess begleitende Mitarbeit ohne lange Anreise im Flächenkreis Höxter ermöglicht.

Die Agentur für Arbeit und weitere Kooperationspartner unterstützen bei der Durchführung. Die Zielgruppen Eltern und Erziehungsberechtigte der Jahrgänge und Schulstufen 8, 9, 10 oder Sek II variieren je nach Themenschwerpunkt.

Ein halbjährlich erscheinender Newsletter der KoKo und die Berufseinstiegsplattform STEP1 informieren vorab über alle für das jeweilige Schulhalbjahr geplanten Elternveranstaltungen. Eltern und Erziehungsberechtigte melden sich zu den jeweiligen Terminen online an.

Über Beispiele guter Praxis werden Sie fortlaufend informiert, eine Übersicht zu erfolgreichen Aktivitäten der Kommunalen Koordinierungsstellen finden Sie hier zum Herunterladen.