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Wiedereinstieg: Unterstützung für Langzeitarbeitslose

Ein Mann sitzt am Computertisch

Ideenwettbewerb der Initiative Wiedereinstieg: Neue Ideen gegen Langzeitarbeitslosigkeit gesucht und gefunden

Staatssekretär Heidmeier: Damit unsere Fachkräfteoffensive gelingen kann, müssen wir alle Potenziale heben

Zur Fachkräfteoffensive der Landesregierung gehört untrennbar auch die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit: Daher hat das Arbeitsministerium Vertreterinnen und Vertreter von 39 Unternehmen eingeladen, ihre innovativen und vielfach bereits praxiserprobten Ideen für die Beschäftigung langzeitarbeitsloser Menschen vorzustellen. Die Unternehmen haben am Ideenwettbewerb des Arbeitsministeriums im Rahmen der Initiative Wiedereinstieg teilgenommen.
29. November 2022

Insgesamt 39 Projekte wurden in zwei Auswahlrunden durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales mit einem positiven Votum versehen und erhielten zur Umsetzung ihrer Projektideen bis zu 50.000 Euro Förderung.

„Auch unter den Bedingungen eines Fachkräftemangels haben es viele Langzeitarbeitslose weiterhin schwer auf dem Arbeitsmarkt. Damit unsere Fachkräfteoffensive gelingen kann, müssen wir aber alle Potenziale heben. Wir dürfen Menschen, nur weil sie lange ohne Beschäftigung waren, nicht einfach abschreiben“, so Arbeitsstaatssekretär Matthias Heidmeier: „Um der Verfestigung von Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken, haben wir daher mit der Initiative Wiedereinstieg Anreize für Betriebe gesetzt, langzeitarbeitslosen Menschen eine Perspektive zu geben. Hierzu zählt auch die Förderung neuer Geschäftsfelder durch unseren Ideenwettbewerb.“

Bis Juni dieses Jahres konnten sich interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer mit ihren innovativen Geschäftsmodellen beim Arbeitsministerium bewerben. Fördervoraussetzungen waren ein Bezug der Geschäftsidee zum Klimaschutz, zur Digitalisierung oder zur Erholung der Wirtschaft von den Folgen der Pandemie sowie die Einstellung von mindestens einer langzeitarbeitslosen Person. Finanziert wurde der Wettbewerb aus Mitteln des Wiederaufbaufonds REACT der EU.

Zwei Projektbeispiele: In der ersten Bewerbungsrunde wurde der Aufbau einer digitalen Verkaufsplattform gefördert, auf der Verkaufende und Einkaufende live interagieren können (Livestream-Verkauf). Die Firma shApZ.tv beschäftigt in diesem Projekt eine ehemals langzeitarbeitslose Person als kaufmännische Assistenz.

In einem in der zweiten Bewerbungsrunde geförderten Projekt beim Jugendwerk Köln wird der Aufbau einer Bio-Bäckerei mit einem regionalen Einkaufsnetzwerk erprobt. Eine ehemals langzeitarbeitslose Person soll hier Helfertätigkeiten in der Backstube ausüben.

Nach dem Austausch im Ministerium hielten alle Beteiligten fest: Die Anstrengungen bei der Integration langzeitarbeitsloser Menschen lohnen sich, denn Schritt für Schritt konnten in vielen Unternehmen die in vielen Feldern dringend benötigen Arbeits- und Fachkräfte entwickelt werden. Heidmeier: „Ich bin begeistert über die vielen kreativen Projektideen. Die eingestellten langzeitarbeitslosen Menschen haben vielfältige Potenziale, die die Unternehmerinnen und Unternehmen entdecken. Die Anschubfinanzierung sollte jetzt im Idealfall dazu beitragen, dass sich die Geschäftsideen langfristig etablieren und die geschaffenen Arbeitsplätze hierdurch dauerhaft gesichert sind.“
 

Hintergrund zur Initiative Wiedereinstieg

Mit der Aufbauhilfe REACT-EU stellt die Europäische Union zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung, um die Folgen der COVID-19-Pandemie abzumildern. Für Nordrhein-Westfalen stehen im Rahmen von REACT-EU rund 400 Millionen Euro für die Europäischen Strukturfonds bereit. Auf den Europäischen Sozialfonds (ESF) in Nordrhein-Westfalen entfallen rund 140 Millionen Euro.

Die Landesregierung nutzt einen Teil dieser Mittel für die Initiative Wiedereinstieg. In der Initiative werden verschiedene Förderaufrufe gebündelt, die die Folgen der Pandemie auf dem Arbeitsmarkt abmildern sollen und vor allem einen Beitrag zur Integration von langzeitarbeitslosen Menschen leisten. Ziel ist es, eine nachhaltige Erholung auf dem Arbeitsmarkt anzustoßen.

Im Oktober 2022 waren knapp 680.000 Menschen in Nordrhein-Westfalen arbeitslos gemeldet, 290.000 Menschen zählten zum Kreis der langzeitarbeitslosen Menschen.
 

Hintergrund zur Fachkräfteoffensive

Die Landesregierung hat eine Fachkräfteoffensive gestartet, um mit neuen, verbesserten und verstetigten Angeboten und Kooperationen dem akuten und drohenden Fachkräftemangel zu begegnen. Ein Baustein hierbei sind die inländischen Arbeitskräftepotenziale. Hierzu gehören zum Beispiel die Steigerung der Beschäftigungsquoten von Migrantinnen und Migranten sowie alleinerziehender oder langzeitarbeitsloser Menschen.