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Arbeitsminister Laumann auf Fachkräftetour in der Region Siegen-Wittgenstein und Olpe

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Arbeitsminister Laumann auf Fachkräftetour in der Region Siegen-Wittgenstein und Olpe

Fachkräfteoffensive NRW: Minister Laumann besucht die HF MIXING GROUP in Freudenberg

Beim 7. Fachkräftetourtermin des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen informierte sich Arbeitsminister Karl-Josef Laumann über die Fachkräftesituation in der Region Siegen-Wittgenstein und Olpe. Der Besuch fand im Rahmen der „Fachkräfteoffensive NRW“ statt.

18. April 2024

Ziel der Tour ist es, in den nächsten Monaten ein noch besseres Bild von den teils sehr unterschiedlichen Fachkräftesituationen vor Ort zu erhalten und sich gemeinsam mit den regionalen Akteuren über die aktuellen Herausforderungen und erforderlichen Maßnahmen auszutauschen.

Arbeitsminister Karl-Josef Laumann betont: „Der Besuch bei der HF MIXING GROUP verdeutlicht die entscheidende Rolle von Unternehmen für die Fachkräftesicherung in der Region. Die HF MIXING GROUP ist nicht nur ein bedeutender Arbeitgeber, sondern auch ein Ausbildungsbetrieb, der die regionale Wirtschaft wesentlich stärkt. Die Region Siegen-Wittgenstein/Olpe steht vor besonderen Herausforderungen und Chancen in der Fachkräftesicherung. Die vielfältige Wirtschaftsstruktur mit mittelständischen Unternehmen und industrieller Fertigung bietet attraktive Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten, besonders in der Metallverarbeitung, im Maschinenbau, in der Automobilzuliefererindustrie und in der Kunststofftechnik. Der Austausch heute hat gezeigt, dass gezielte Partnerschaften zwischen Wirtschaft und Bildungseinrichtungen sowie innovative Ausbildungs- und Beschäftigungsmodelle die Fachkräftesituation nachhaltig verbessern können. Unsere Fachkräfteoffensive setzt genau hier an, um solche Kooperationen zu stärken und die berufliche Bildung in der Region attraktiver zu machen.“

Laumann besichtigte zunächst die HF MIXING GROUP in Freudenberg. Das Unternehmen, das auf die Herstellung von Maschinen, Anlagen und Komponenten für die kautschukverarbeitende Industrie spezialisiert ist, zeigt beispielhaft erfolgreiche Strategien bei den Themen Ausbildung und Beschäftigung. Das Unternehmen beschäftigt aktuell rund 400 Mitarbeitende am Standort Freudenberg und bildet 20 Auszubildende in bis zu zehn Ausbildungsberufen aus. 

Der Minister nahm gemeinsam mit Vertretern der Geschäftsführung und dem Lenkungskreis an einem Rundgang durch die Produktionsstätten teil. Dabei wurde über die Erfahrungen des Unternehmens bei der Gewinnung und Entwicklung von Fachkräften diskutiert. Der Austausch mit Mitarbeitenden bot zudem Einblicke in die praktische Umsetzung von Ausbildungs- und Weiterbildungsprogrammen. „In der HF MXIXING GROUP glauben wir fest daran, dass kontinuierliche Weiterbildung nicht nur ein Luxus, sondern eine Notwendigkeit ist. Unser Erfolg beruht auf der intrinsischen Motivation unserer Mitarbeiter, sich stetig weiterzuentwickeln und damit auch das Unternehmen nachhaltig voranzubringen“, erklärt Dr. Holger Rudzio, Geschäftsführer der HF MIXING GROUP.

Anschließend diskutierte Minister Laumann auf dem, von der Regionalagentur der Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe organisierten, Fachkräfte-Kongress zum Thema „Berufliche Weiterbildung in Zeiten der Transformation“, mit Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen, Kammern, Verbänden, Gewerkschaften, Organisationen sowie Beschäftigten und der lokalen Politik über regionale Herausforderungen und Chancen beruflicher Weiterbildung im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel sowie über neue Geschäftsmodelle, Produktionsmethoden und Transformationsprozesse.

André Arenz, IG Metall Olpe: „Die Region Siegen-Olpe in Südwestfalen gehört zum industriellen Herz von NRW. Es ist für uns alle sehr wichtig, dass wir auf Dauer genügend Fachkräfte haben, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Dafür sind gute Arbeitsbedingungen und eine Kultur für Innovation sehr wichtig!“

Dr. Thorsten Doublet, Geschäftsführer Verband der Siegerländer Metallindustriellen e.V. (VdSM): "Wir befinden uns bereits inmitten einer beispiellosen Transformation der Arbeitswelt. Die Veränderungen durch die weitere Digitalisierung von Prozessen, Industrie 4.0, Künstliche Intelligenz etc. bieten insbesondere dem in der Region so starken Mittelstand vielfältige Möglichkeiten. Wichtig ist aber, dass man den Beschäftigten die Angst vor Veränderungen nimmt und ihnen die Chancen von Weiterbildung vor Augen führt. Wir beweisen durch unser gemeinsames Projekt 'Fachkräfte.Bilden.Zukunft.', das sich seit 1. April im vorzeitigen Maßnahmenbeginn befindet, einmal mehr, dass Herausforderungen, die die Region als Ganzes angehen, von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite gemeinsam angegangen werden. Ich freue mich, dass wir zudem renommierte Bildungs- und Weiterbildungseinrichtungen mit an Bord haben." 

Die Region Siegen-Wittgenstein/Olpe weist mit einer Ausbildungsbetriebsquote von 25 Prozent eine überdurchschnittliche Ausbildungsaktivität auf. Insgesamt bilden 2.429 von 9.765 Betrieben in der Region aus. 56 Bewerberinnen und Bewerber kommen auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen. Um solchen Herausforderungen zu begegnen, hat die Landesregierung eine umfassende Fachkräfteoffensive gestartet. Im Rahmen dieser wurden verschiedene Programme und Maßnahmen ins Leben gerufen, darunter die Bereitstellung von Coachingstellen und spezielle Unterstützungsangebote wie die “Übergangslotsen” und “Ausbildungswege NRW”. Außerdem hat die Landesregierung gemeinsam mit den 18 kommunalen Jobcentern in Nordrhein-Westfalen eine Vermittlungsoffensive gestartet, wodurch arbeitsfähige Personen im Bürgergeldbezug schnell und erfolgreich auf den Arbeitsmarkt vermittelt werden sollen. Die Landesregierung strebt zudem eine gesetzliche Verankerung der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung in Nordrhein-Westfalen an, um die Berufsbildung weiter zu stärken.

Achim Otto, Leiter der Regionalagentur der Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe: „Die in unserer Region dominierenden Industriezweige Metallerzeugnisse und Automotiv unterliegen einem besonders hohen Innovations- und Transformationsdruck, sowohl aufgrund des hohen Energiebedarfes als auch aufgrund des generellen technologischen Wandels in diesen Bereichen. Die „3 D“ (Demografie, Dekarbonisierung, Digitalisierung) erfordern zudem im überdurchschnittlichen Umfang die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Produktionsmethoden. 

Eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Gestaltung der erforderlichen Transformationsprozesse ist die entsprechende Weiterentwicklung der Kenntnisse und Fähigkeiten der Beschäftigten.

Für uns als Regionalagentur ist die Schaffung guter Voraussetzungen zur beruflichen Weiterbildung daher ein zentrales Thema um die Zukunftsbewältigung unserer Region zu fördern. Die heutige Veranstaltung hat deutlich aufgezeigt, dass diese Aufgabe nur von allen Arbeitsmarkt- und Bildungsakteuren gemeinsam positiv gestaltet werden kann und dass es gute gemeinschaftliche Ansätze gibt.“

Mit der Fachkräfteoffensive NRW koordiniert und bündelt die Landesregierung ihre Maßnahmen zur Fachkräftesicherung und bindet die entscheidenden Akteure des Arbeitsmarkts mit ein. Weitere Informationen zur Fachkräfteoffensive NRW und der Fachkräftetour finden Sie hier.