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Arbeitsminister Laumann auf Fachkräftetour in der Region Köln

Logo der Fachkräfteoffensive NRW mit gleichnamigen Text

Arbeitsminister Laumann auf Fachkräftetour in der Region Köln

Minister Laumann: Es geht darum, Perspektiven zu schaffen, Talente zu fördern und gemeinsam in die Zukunft zu investieren

Arbeitsminister Karl-Josef Laumann hat sich am Donnerstag, 18. Januar 2024, in der Region Köln/Leverkusen über die Fachkräftesituation vor Ort informiert. Der Besuch fand im Rahmen der „Fachkräfteoffensive NRW“ statt. Ziel der Tour ist es, in den nächsten Monaten ein noch besseres Bild von den teils sehr unterschiedlichen Fachkräftesituationen vor Ort zu erhalten und sich gemeinsam mit den regionalen Akteuren über die aktuellen Herausforderungen und erforderlichen Maßnahmen auszutauschen.

18. Januar 2024

„In Zeiten des stetigen Wandels ist die Fachkräfteoffensive NRW von entscheidender Bedeutung. Wir stehen vor vielfältigen Herausforderungen, die unter anderem durch gut ausgebildete und hochqualifizierte Fach- und Arbeitskräfte bewältigt werden können. Eine gezielte Fachkräfteoffensive ist ein Schlüssel, um das Potenzial Nordrhein-Westfalens zu entfalten und die Wettbewerbsfähigkeit der Region zu stärken – auch in der Region Köln. Die Fachkräfteoffensive NRW ist jedoch nicht nur eine wirtschaftliche Notwendigkeit, sondern auch ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber den Menschen in Nordrhein-Westfalen. Es geht darum, Perspektiven zu schaffen, Talente zu fördern und gemeinsam in die Zukunft zu investieren, indem wir in die Menschen investieren“, betont Arbeitsminister Laumann.

Laumann informierte sich in der Region zunächst beim Berufskolleg CURRENTA über die verschiedenen Ausbildungsberufe. Dabei kam er auch mit Auszubildenden ins Gespräch. „Unser Berufskolleg steht für eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis durch die Ausbildung hier vor Ort im Chempark“, erklärt Currenta-Geschäftsführer Tim Hartmann. Die hohen Qualitätsstandards der Einrichtung zeigen sich unter anderem in einer sehr hohen Bestehensquote bei den IHK-Prüfungen. Zudem setzt Currenta auch als Bildungsträger konsequent auf Digitalisierung. „Unsere Auszubildenden arbeiten zum Beispiel mit einer integrierten Bildungscloud und verschiedenen praxisnahen VR-Applikationen“, so Hartmann weiter. Die Bandbreite der Ausbildungsberufe bei Currenta reicht von Produktions- und Laborberufen über Bereiche wie Anlagenmechanik und Automatisierungstechnik bis hin zu kaufmännischen und digitalen Berufsbildern.

Anschließend diskutierte Minister Laumann auf dem von der Regionalagentur Köln organisierten Fachkräfte-Kongress auf Schloss Morsbroich mit Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen, Kammern, Verbänden, Gewerkschaften, Organisationen sowie Beschäftigten und der lokalen Politik über die Themen Ausbildung, berufliche Qualifikation, regionale Fachkräftenetzwerke und das Fachkräftezuwanderungsgesetz.

Jasna Rezo-Flanze, Leiterin Qualifizierungsberatung der IHK Köln: „Der Fachkräftemangel ist eines der größten Risiken für unseren Wirtschaftsstandort. Die Unternehmen selbst investieren laufend in Ausbildung und Qualifizierung ihrer Mitarbeitenden. Das reicht jedoch nicht: Wir brauchen unbürokratische Möglichkeiten, Fach- und Arbeitskräfte aus dem Ausland einzustellen und Geflüchtete in Arbeit zu bringen. Hier sind Politik und Verwaltung gefordert. Als IHK sind wir selbst aktiv, um unsere Mitgliedsunternehmen bei der Fachkräftesicherung zu unterstützen.“

Simone Marhenke, Geschäftsführerin Bildung bei der Handwerkskammer zu Köln: „Gerade im Handwerk haben wir einen großen Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften. Damit die Fachkräfteoffensive gelingt, sind wir als Gesellschaft gefordert, berufliche Bildung genauso wertzuschätzen wie akademische Bildung. Zwei Beispiele, wie die Politik hier in die Offensive gehen kann: Bezahlbare Wohnheime und ein ermäßigtes Deutschland-Ticket müssen für Studenten und Auszubildende gleichermaßen zur Verfügung stehen.“

Johannes Klapper, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln: „Neben der Qualifikation und Integration von Arbeitslosen ist die Beschäftigung von geflüchteten Menschen unser Schwerpunkt für 2024. Menschen eine Chance zu geben, auch ohne perfekte Deutschkenntnisse Arbeit aufzunehmen und parallel zum Job ihre Sprachkenntnisse zu verbessern, bietet auch für Unternehmen ein zusätzliches Potential ihren Arbeitskräftebedarf zu decken. Für die Arbeitsagenturen heißt das konkret: In den nächsten Wochen laden wir Unternehmen und Geflüchtete zu verschiedenen Jobbörsen ein, um mehr persönliche Begegnungen zu ermöglichen und beiden Seiten Perspektiven aufzuzeigen.“

Der Schlüssel für die Bekämpfung des Fachkräftemangels und für einen erfolgreichen Strukturwandel ist Qualifizierung. Die Frauenerwerbsquote wird sich nur mit einer funktionierenden sozialen Infrastruktur heben lassen; einer stabilen und verlässlichen Betreuung in Kitas und Pflege. Trotz Fachkräftemangels warten viele Menschen in unserer Region auf eine Chance auf dem Arbeitsmarkt. Wir begrüßen, dass mit der Fachkräfteoffensive all diese Aspekte auf die politische Agenda gesetzt werden“, so Judith Gövert, Geschäftsführerin DGB Region Köln.

In der Region Köln werden in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich über 20 Prozent der Beschäftigten in den Ruhestand gehen, gleichzeitig werden deutlich weniger junge Menschen ins Berufsleben einsteigen. Daher müssen noch mehr Menschen Chancen eröffnet und auf ihrem Weg unterstützt werden. So werden in Nordrhein-Westfalen beispielsweise besonders junge Menschen, denen der Weg in Ausbildung schwerfällt, mithilfe von Übergangslotsen gezielt unterstützt. Die Übergangslotsen ergänzen bestehende Coaching- und Unterstützungsprogramme wie „Ausbildungswege NRW“ und die „Berufseinstiegsbegleitung“, die ebenfalls jungen Menschen beim Übergang in den Beruf helfen. Für diese Angebote stellt das Land insgesamt über 50 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Außerdem hat die Landesregierung gemeinsam mit den 18 kommunalen Jobcentern in Nordrhein-Westfalen eine Vermittlungsoffensive gestartet, wodurch arbeitsfähige Personen im Bürgergeldbezug schnell und erfolgreich auf den Arbeitsmarkt vermittelt werden sollen. Gemeinsam mit den Arbeitgebern sollen auch die Bemühungen verstärkt werden, um noch mehr Menschen mit Behinderung eine Chance auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu eröffnen.

Beate Fiedler, Leiterin der Regionalagentur Köln:Die Fachkräftetour unseres Arbeitsministers Karl-Josef Laumann gibt uns die Möglichkeit, direkt vor Ort mit Arbeitgebern und verantwortlichen Akteuren vor dem Hintergrund der regionalen Vielfalt unserer Wirtschaftsregion in den Austausch zu gehen. Dieser gemeinsame Austausch stärkt die Kompetenz und Transparenz, um gemeinschaftlich Maßnahmen für die Herausforderungen des Arbeitsmarktes zu entwickeln.“

Mit der Fachkräfteoffensive NRW koordiniert und bündelt die Landesregierung ihre Maßnahmen zur Fachkräftesicherung und bindet die entscheidenden Akteure des Arbeitsmarkts mit ein. Die Fachkräftetour von Arbeitsminister Laumann findet im Rahmen dieser Offensive statt.