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Ein Zeigfinger stößt den ersten Stein einer Reihe Dominosteine an.

Illegale Drogen

Niedrigschwellige Angebote geben Hilfe zum Überleben

Mehrere zehntausend Menschen in Nordrhein-Westfalen sind abhängig von illegalen Drogen. Darunter werden alle Suchtmittel gefasst, deren Herstellung, Anbau, Einfuhr, Besitz oder Verkauf nach dem Betäubungsmittelgesetz verboten ist. Wer mit illegalen Drogen handelt, sie herstellt, anbaut, einführt oder besitzt, muss mit Geldstrafen – in schweren Fällen sogar mit Freiheitsstrafen – rechnen.

Im Gesetz werden über einhundert illegale Stoffe genannt, die aus pflanzlichen oder chemischen Grundstoffen gewonnen werden. Dazu gehören zum Beispiel:

Niedrigschwellige Angebote – Hilfe zum Überleben

Für das Überleben der Drogenabhängigen haben so genannte niedrigschwellige Angebote besondere Bedeutung. Sie sind eingebettet in ein breit gefächertes Gesamtsystem, das von Kontaktstellen, Drogenkonsumräumen, über klassische Beratungsstellen und ambulante Substitutionsbehandlung bis zu Einrichtungen reicht, die Entzugs- und Entwöhnungsbehandlung anbieten.

Der niedrigschwellige Bereich ist speziell für Abhängige konzipiert, die krankheitsbedingt zunächst nicht in der Lage sind, weiterführende regelmäßig auf Abstinenz ausgerichtete Hilfen in Anspruch zu nehmen. Gerade diese Personengruppe ist von besonderen gesundheitlichen Schäden bis hin zu Drogentod bedroht.

Drogenkonsumräume

Ein wichtiger Baustein der Angebote zur Überlebenshilfe sind Drogenkonsumräume, in denen unter bestimmten gesetzlich geregelten Voraussetzungen Drogen unter hygienischen Bedingungen konsumiert werden können. Die elf Drogenkonsumräume in Nordrhein-Westfalen findet man in

  • Münster
  • Wuppertal
  • Köln
  • Essen
  • Dortmund
  • Bochum
  • Bonn
  • Bielefeld
  • Troisdorf
  • Düsseldorf

Drogenkonsumräume sind integraler Bestandteil des örtlichen Suchthilfesystems. Sie tragen dazu bei, die Gesundheitsrisiken des Drogenkonsums zu senken und leisten damit zugleich auch einen wirksamen Beitrag zur Reduzierung der Zahl der Drogentoten; darüber hinaus eröffnen sie die Möglichkeit, Drogenabhängige im Einzelfall an weiterführende und ausstiegsorientierte Hilfeangebote heranzuführen. Im Notfall können rechtzeitig lebensrettende Maßnahmen durch geschultes Personal eingeleitet werden.

Durch eine effektive Vernetzung gelingt es oft, bis dahin für Hilfeangebote nicht erreichbare Abhängige in Drogenberatung, Substitutionsbehandlung, Qualifizierten Drogenentzug oder andere weiterführende Hilfen zu vermitteln.

Darüber hinaus haben Drogenkonsumräume neben den Unterstützungsformen für suchtmittelabhängige Menschen einen wichtigen ordnungspolitischen Auftrag. Es werden konsumbezogene Verhaltensweisen, die zu einer Belastung der Öffentlichkeit führen, durch die Nutzung des Angebots minimiert.

Spritzenautomaten

Einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Ansteckungsrisiken - insbesondere mit HIV und Hepatitis - leistet das durch das Land finanzierte Spritzenautomatenprojekt der AIDS-Hilfe NRW. Rund um die Uhr können sich intravenös Drogengebrauchende mit sterilen Einmalspritzen, aber auch mit Pflegesets und Kondomen, versorgen und zugleich ihre gebrauchten Spritzen entsorgen.