Arbeit.Gesundheit.Soziales.
Mit Menschen für Menschen.

Zusammen im Quartier – Projekte im Rheinisch-Bergischen Kreis

Logo: NRW Zusammen im Quartier

Zusammen im Quartier – Projekte im Rheinisch-Bergischen Kreis

Allgemeine Angaben zum Projekt
Projekttitel

Zusammen im Quartier – Kinder stärken, Zukunft sichern

Projektträger

Katholische Jugendagentur Leverkusen, Rhein-Berg, Oberberg gGmbH

Projektstandort

Burscheid

geplanter Förderzeitraum

01.01.2021 - 31.12.2022

Projektbeginn

2021

Kreis/kreisfreie Stadt
Kontakt

Martin Schäfer
Tel.: 02202 / 9362215
E-Mail: martin.schaefer [at] kja.de (martin[dot]schaefer[at]kja[dot]de)
Internet: www.kja-lro.de

Ziele und Methoden des Projekts
Örtliche Rahmenbedingungen / Eckdaten
Problemlage

Burscheider Wohnplatz „Zentrum Nord“

Im Sozialbericht 2017 wurde erstmals ein sozialstruktureller Überblick des Rheinisch-Bergischen Kreises vorgelegt. In einem kleinräumigen Sozialmonitoring auf Wohnplatzebene wurden lokale Spezifika der Städte und Gemeinden im Kreisgebiet ermittelt. Der Burscheider Wohnplatz „Zentrum Nord“ wurde als einer von neun Wohnplätzen im Kreisgebiet ermittelt mit besonders hoher Abweichung vom Kreismittelwert der untersuchten Indikatoren. Die höchsten Abweichungen im „Zentrum Nord“ liegen bei den Indikatoren „Ausländische Bevölkerung“ und SGB II-Bezug. Kennzeichnend ist dabei eine sehr junge Bevölkerungsstruktur - ein Drittel der Bevölkerung im Wohnplatz ist unter 30 Jahre alt. Über 50% der Kinder weisen bei der Schuleingangsuntersuchung ein Defizit in der körperlichen oder sprachlichen Entwicklung auf.

Die kommunale Fachplanungskonferenz Burscheid sieht wesentliche Handlungsbedarfe im Bereich der Familienförderung. Die Stärkung der Erziehungskompetenz von Eltern und eine frühe Förderung von Kindern im Familienkontext sind dabei wichtige Ansätze, um kurzfristige Probleme zu beheben wie akute Kindeswohlgefährdungen oder das Ausgleichen von Entwicklungsdefiziten bei Kindern. Außerdem rät die Fachplanungskonferenz zu Maßnahmen, die die Beschäftigungsfähigkeit von jungen Menschen bis 25 Jahren steigern.

Ziele / erwartete Ergebnisse

Durch eine zentrale, koordinierende Stelle mit Beratungs- und Angebotsstruktur kann die Lebenssituation und die Hilfestruktur für Kinder, Jugendliche und Familien im Stadtteil „Zentrum Nord“ entscheidend verbessert werden. Es sollen vor allem diejenigen erreicht werden, die bislang keinen oder nur wenig Kontakt zu sozialen Einrichtungen haben.

Der Projektansatz erfordert den Einbezug aller Akteure (öffentlicher und freier Träger) und Spezialdienste in den Feldern der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe in Burscheid und bedient sich dabei einer systematischen Herangehensweise mit dem Ziel, neue, abgestimmte und ressourcen-verschränkte Angebote für die genannten Zielgruppen zu schaffen.

Das „Burscheider Büdchen“ soll Anlaufstelle für verschiedenste Aktivitäten aller Alters- und Interessensgruppen sein, im Sinne einer „Begegnungsstätte“. Orientiert an wahrgenommenen Bedarfen gibt es für die Zielgruppen Projektangebote, die entweder unterstützt in Eigenregie geplant und durchgeführt werden oder von einem Träger initiiert werden. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Verbesserung der Teilhabechancen von durch Armut benachteiligte Kinder und deren Familien.

Das angemietete Objekt soll das kommunikative Zentrum des Stadtteils sein. Die Beratungsangebote im „Burscheider Büdchen“ werden ergänzt durch dezentrale Angebote im gleichen oder in benachbarten Stadtteilen. Hier sind insbesondere Angebote gemeint, für die der bestehende Raum nicht ausreicht. Mögliche Orte sind z.B. das Café im „Alten Rathaus“ oder das Kinder- und Jugendzentrum Megafon.

Weitere qualitative Ziele sind

  • Erreichen von Familien, die von sich aus keinen Kontakt zu Beratungsstellen und pädagogischen Hilfsangeboten aufnehmen.
  • Abbau von Hemmschwellen gegenüber beratender Unterstützung
  • Schaffung eines identitätsstiftenden Orts im Stadtteil
  • Entwickeln von bedarfsgerechten Unterstützungsangeboten, insbesondere für die Zielgruppe „junge Familien“
  • Bündelung der vorhandenen Hilfsangebote

Quantitative Ziele:

  • Wöchentlich besuchen 50 Bewohner des Stadtteils das Angebot Burscheider Büdchen bzw. nehmen Angebote wahr.
  • An jedem Wochentag (Mo-Fr) finden mindestens zwei bedarfsgerechte Angebote im Burscheider Büdchen bzw. an einem anderen gut erreichbaren Ort statt.  
Projektablauf (Dauer, Bausteine, Instrumente, Personaleinsatz)

Personaleinsatz:
Umsetzung und Steuerung durch eine berufserfahrene Fachkraft (50 % BU) aus dem Arbeitsfeld Jugendsozialarbeit/-berufshilfe der KJA LRO gGmbH sowie einer Projektassistenz (50 % BU). Die Teilung der Stelle stellt sicher, dass in Vertretungszeiten (Urlaub, Krankheit, etc.) immer eine Ansprechperson zur Verfügung steht. Neben der Etablierung und Steuerung der Angebote ist die konkrete Familien- und Einzelfallunterstützung für junge Menschen und Familien wichtige Aufgabe des angestellten Personals.

Geplante Maßnahmen
Weitere Sicherstellung der Rahmenbedingungen (Arbeitsplatz und Präsenzzeiten), Kontaktaufnahme zu weiteren Anbietern (Einrichtungen) sozialer Dienstleistungen in der Stadt, Fortführung eines Treffens der möglichen Anbieter im Burscheider Büdchen, Öffentlichkeitsarbeit (Bekanntmachung des Angebotes).

Weiterentwicklung eines Wochenprogramms (Beispiele):

  • Elternfrühstück für junge Familien
  • Sprechstunde für geflüchtete Menschen (Flüchtlingsberatung Burscheid)
  • Beratung Übergang Schule/ Beruf als dezentrales Angebot des Jugendbüros Burscheid (Träger Kath. Jugendagentur)
  • Bewerbungsworkshops
  • Sprechstunde Bildungs- und Teilhabeberatung/ Jugendbüro Burscheid
  • Bewegungsangebot (Sportverein)
  • Spielgruppe

Durch Gespräche und weitere geeignete Methoden werden bedarfsgerechte Angebote ermittelt und in die Wochenstruktur als Programmpunkt eingebracht. Damit wird eine Beteiligung der Zielgruppen sichergestellt.

Die Zusammenarbeit mit den Netzwerkpartnern im Quartier wird weiter ausgebaut und verstetigt.

Die Zielgruppe wird aktiviert zur Nutzung bestehender Dienstleistungen der Anbieter im Quartier.  

Fortsetzung und Verstetigung der beschriebenen Maßnahmen sowie

  • Planung und Umsetzung neuer und bedarfsgerechter Angebote zur gelingenden sozialen und beruflichen Integration
  • Aktivierung der Zielgruppe zur Beteiligung an der Vorbereitung und Durchführung von quartiersbezogenen Aktionen (z. B. Nachbarschafts- und Stadtteilfeste)


4.Quartal 2021
Beginn des Ablösungsprozesses mit Prüfung der Möglichkeiten zur Sicherstellung der Verstetigung der Angebote.

Beteiligte Akteure / Kooperationspartner

Gemäß der kommunalen Zielsetzung, möglichst in allen Quartieren mit besonderem Unterstützungsbedarf Hilfs- und Förderangebote für einkommensschwache, benachteiligte junge Menschen vorzuhalten, beteiligt sich die KJA LRO gGmbH an diesem Projektaufruf. Die Antragstellung der KJA LRO gGmbH erfolgt nach vorheriger Abstimmung der Stadt Burscheid und dem Jobcenter Rhein-Berg.
Kooperationspartner (Akteure) im Quartier: Jugendbüro Burscheid mit Beratungsangebot Übergang Schule/ Beruf mit möglicher Übernahme in ein Casemanagement, Kommunales Integrationszentrum mit seiner Außenstelle in Burscheid, Bildungs- und Teilhabeberatung, Koordinierungsstelle für die Flüchtlingsarbeit der Stadt Burscheid, Jobcenter Team U25, Kreisjugendamt, Kindertagesstätten in Burscheid, Schulen in Burscheid, Jugendmigrationsdienst, Sportvereine.