„Es hat geklappt!“ Übergangslotsin bringt Jugendliche am Berufskolleg auf den passenden Ausbildungsweg
Projekt „Übergangslotsen“, gefördert aus Mitteln der Europäischen Union und des Landes Nordrhein-Westfalen
Im Rahmen der Fachkräfteoffensive begleiten Übergangslotsinnen und-lotsen junge Menschen aus den Bildungsgängen des Übergangssektors der Berufskollegs beim Übergang in Ausbildung und Beruf. In Düsseldorf konnte die Übergangslotsin vom AWO Berufsbildungszentrum erfolgreich unterstützen. So fand auch ein geflüchteter junger Mann einen Ausbildungsplatz als Maschinen-und Anlagenführer. Sein Ausbildungsbetrieb ist das Industrieunternehmen Dillenberg GmbH.
Zusätzliche Unterstützung für ausbildungsinteressierte Schülerinnen und Schüler an Berufskollegs
Das EU-geförderte Projekt „Übergangslotsen“ ist in die Fachkräfteoffensive des Landes eingebunden und bietet mit den insgesamt 133 Übergangslotsinnen und -lotsen zusätzliche Unterstützung für ausbildungsinteressierte Schülerinnen und Schüler an den Berufskollegs. Die jungen Menschen aus den Bildungsgängen Ausbildungsvorbereitung und Berufsfachschule 1 und 2 können in diesen Klassen u.a. die -Schulabschlüsse nachholen oder erweitern und erhalten von den Übergangslotsen individuelle Unterstützung bei der Gestaltung der Übergänge in Ausbildung, wie bspw. der Bewerbung und der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz. Die intensiven und für die Schülerinnen und Schüler obligatorischen Praktikumsphasen in den Bildungsgängen können dabei gut helfen.
In Düsseldorf arbeiten insgesamt fünf Übergangslotsen, die über die IHK Düsseldorf und die AWO Berufsbildungszentrum gGmbH an den Berufskollegs der Stadt eingesetzt sind. Yvonne Dittmar-Moch, gelernte Friseurmeisterin und langjährige Berufseinstiegsbegleiterin bei der AWO, nahm im Februar 2024 als erste Übergangslotsin in Düsseldorf die Arbeit auf.
Beratungsbüro für die Übergangslotsin – Schul-PCs für Bewerbungsunterlagen
In enger Zusammenarbeit mit den Lehrkräften der Berufskollegs und den Beratungsfachkräften der Agentur für Arbeit betreut die Übergangslotsin Schülerinnen und Schüler an zwei Düsseldorfer Berufskollegs, das Heinrich-Hertz-Berufskolleg sowie das als MINT-freundliche Schule ausgezeichnete Technische Berufskolleg Färberstraße (TBFK).
An den beiden Berufskollegs steht Yvonne Dittmar-Moch ein eigenes Büro zur Verfügung, in dem die Beratungen stattfinden. An zwei schuleigenen PCs können die Schülerinnen und Schüler zudem eigenständig ihre Bewerbungsunterlagen erstellen, in Ausbildungsbörsen recherchieren oder Einstellungstests online absolvieren.
Das Beratungsangebot kommt bei den Jugendlichen an, die Resonanz sei sehr gut, sagt die Übergangslotsin. Auch die Bereitstellung von Computern sei hilfreich. Denn viele Schülerinnen und Schülerinnen verfügen zwar über ein Handy, haben aber oft keinen Laptop oder PC, mit dem sie ihre Bewerbungsunterlagen erstellen oder Online-Tests absolvieren können. „Ich war erstaunt, wie sehr hier Basiswissen fehlt“, so Yvonne Dittmar-Moch.
Anschluss finden, Ausbildung starten – erfolgreiche Übergänge durch zusätzliche Begleitung
In der kurzen Zeit bis zu den Sommerferien hat die Übergangslotsin fast 40 Schülerinnen und Schüler beraten und individuell begleitet, darunter viele mit Fluchthintergrund. Fast allen gelang es, eine passende Anschlussperspektive zu finden oder direkt in eine betriebliche Ausbildung zu starten.
Für Yvonne Dittmar-Moch ist das eine mehr als zufriedenstellende Bilanz ihrer bisherigen Arbeit: „Wenn die Jugendlichen mir freudestrahlend berichten: ‚Es hat geklappt‘, dann freue ich mich immer mit ihnen. Das zeigt, wie wirkungsvoll unsere Arbeit als Übergangslotsen ist. Und es ist eine schöne Belohnung, Schülerinnen und Schüler ohne weitere Warteschleife auf den richtigen Weg gebracht zu haben.“
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Übergang in Ausbildung – junger Mann aus Somalia auf dem Weg als Fachkraft
Einer der Schüler, den die Übergangslotsin am TBFK unterstützt hat, ist Abdisalam Moalim Said. Er ist gerade in die zweijährige Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer in der Metalltechnik begonnen. Ausbildungsbetrieb ist das Düsseldorfer Industrieunternehmen Dillenberg GmbH, das zu den führenden Gießereien und Bearbeitern im Buntmetallbereich zählt. Das Familienunternehmen hat eine konstant hohe Ausbildungsquote und wurde für seine Nachwuchsförderung von der Bundesagentur für Arbeit ausgezeichnet.
Der inzwischen 19-jährige junge Mann aus Somalia kam vor drei Jahren als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland. Innerhalb kürzester Zeit hat er mit bemerkenswerter Zielstrebigkeit Deutsch gelernt und am Technischen Berufskolleg Färberstraße die Hauptschulabschlüsse für Klasse 9 und 10 erworben – mit guten Noten und ungewöhnlich wenigen Fehlstunden.
Auf den Übergang in die Ausbildung hat ihn die Übergangslotsin gut vorbereitet. Dazu gehörte zunächst eine intensive Berufsorientierung und-beratung: Wo liegen die Stärken, welcher Beruf passt zu den Neigungen, aber auch zum Schulabschluss und welche Berufschancen bietet der Arbeitsmarkt. Ein Schwerpunkt war die Erstellung von geeigneten, auch formal korrekten Bewerbungsunterlagen sowie die Vorbereitung und das Training möglicher Vorstellungsgespräche in den Betrieben.
Gute Vorbereitung und schnelle Ausbildungszusage
Die Einladung zum Bewerbungsgespräch bei der Firma Dillenberg kam für Abdisalam sehr zügig und zum Kennenlernen wurde ein einwöchiges Praktikum verabredet. Das verlief so erfolgreich, dass der junge Mann bereits zum Ende des Praktikums die Zusage zur Ausbildung erhielt und schon im April seinen Ausbildungsvertrag unterschreiben konnte.
Ein mehr als reibungsloser Übergang, das findet auch die Übergangslotsin. „Abdisalam war sehr offen und hat immer sehr zuverlässig mitgearbeitet. Man hat gemerkt: Er will unbedingt etwas erreichen und wollte unbedingt eine Ausbildung machen. Das hat er sehr zielstrebig verfolgt und das hat mich wirklich sehr beeindruckt.“
Bei vielen Schülerinnen und Schülern, die die Übergangslotsin in den Berufskollegs betreut, ist das allerdings nicht immer der Fall. Die Orientierungslosigkeit sei groß, sagt sie. „Termine einhalten, pünktlich sein, das ist immer wieder ein wichtiges Thema in meinen Beratungen. Und auch die hohe Zahl von Fehlstunden. Umso mehr freut es mich, dass bei Abdisalam alles so reibungslos geklappt hat.“.
Die Firma Dillenberg GmbH ist überzeugt, eine passende Nachwuchsfachkraft gefunden zu haben. „Wir waren erstaunt, wie gut Abdisalam vorbereitet war. Schon im Praktikum hat uns sein gutes Deutsch und seine Zielstrebigkeit beeindruckt. Auch seine Zeugnisse waren sehr überzeugend. Wir haben daher nicht gezögert und ihm direkt eine Ausbildungsstelle angeboten“, so Geschäftsführerin Kathrin Grüne, die das Familienunternehmen in der 4. Generation führt.
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