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Erleichterungen bei der Ausstellung ärztlicher Verordnungen

Bild zeigt Arzneimittel wie Tabletten und Pillen

Versorgungsmangel mit Arzneimitteln: Erleichterungen bei der Ausstellung von „Rezepten“ möglich

Gesundheitsminister Laumann begrüßt praktikable und bürgerfreundliche Lösung

Aktuell sind immer wieder wichtige Medikamente in Apotheken nicht oder nur begrenzt verfügbar. So hat beispielsweise erst kürzlich das Bundesministerium für Gesundheit offiziell einen Versorgungsmangel für antibiotikahaltige Säfte für Kinder festgestellt. Auch bei fiebersenkenden Arzneien kam es zuletzt zu Engpässen. Vor diesem Hintergrund begrüßt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, dass sich die Apothekerverbände und Krankenkassen in Nordrhein-Westfalen auf einfache Verfahren zum Austausch wirkgleicher Arzneimittel verständigt haben.
10. Mai 2023
So ist es aufgrund des aktuellen Versorgungsmangels derzeit möglich, dass die Apotheke ein wirkgleiches Medikament abgibt oder ein wirkgleiches Medikament selbst herstellt (sogenannte „Rezepturen“), ohne dass die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt eine neue Verordnung (auch „Rezept“ genannt) ausstellen muss.

Einzige Voraussetzung in diesen Fällen: Die Apotheke muss aus Gründen der Therapiesicherheit, zum Beispiel mit Blick auf Unverträglichkeiten, zuvor noch einmal eine kurze Rücksprache mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt halten. Ist dies erfolgt, können die wirkgleichen oder selbst hergestellten Arzneimittel auch ohne neue Rezeptausstellung mit den Krankenkassen abgerechnet werden. Im Normalfall wäre hierfür eigentlich ein neues Rezept nötig.

„In solchen Situationen wie dem aktuellen Versorgungsmangel bei einigen Medikamenten brauchen wir praktikable und bürgerfreundliche Lösungen. Es ist sehr gut, dass sich die Apothekerschaft und die Krankenkassen im Sinne der Patientinnen und Patienten auf eine solche Lösung geeinigt haben. Das ist gerade für viele Eltern, die aktuell oftmals mehrere Apotheken aufsuchen müssen, um ein wirksames Antibiotikum zu erhalten, eine deutliche Erleichterung. Ich möchte daher an alle Beteiligten appellieren, dort, wo es möglich ist, von dieser Erleichterung Gebrauch zu machen. Mittel- und langfristig müssen wir jedoch den Lieferengpässen an der Ursache entgegenwirken. Das heißt: Insbesondere die hohe Abhängigkeit von Arzneimittelproduktionen in Drittstaaten reduzieren und die Produktionsstandorte in Deutschland und Europa stärken“,erklärt Laumann.