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Minister Laumann: Damit das Gesundheitswesen nicht länger nur ein Reparaturbetrieb bleibt

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Minister Laumann: Damit das Gesundheitswesen nicht länger nur ein Reparaturbetrieb bleibt

Minister zeichnet fünf Präventions-Projekte mit dem Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen aus

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat in Düsseldorf den Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen 2019 überreicht. Fünf Projekte aus Bonn, Dortmund, dem Kreis Olpe, dem Rhein-Sieg-Kreis und dem Kreis Soest wurden mit jeweils 5.000 Euro für besonders innovative Konzepte zur gesundheitlichen Prävention ausgezeichnet.
19. Juni 2019

„Die fünf siegreichen Projekte zeigen beispielhaft, wie man mit pfiffigen Ideen die Prävention verbessern kann“, sagte Minister Laumann bei der Preisverleihung. „Mir ist wichtig, dass die Verantwortlichen zusammenarbeiten und abgestimmte Präventionskonzepte entwickeln. Dieses neue Denken brauchen wir, damit das Gesundheitswesen nicht länger nur ein Reparaturbetrieb bleibt. Mit dem Gesundheitspreis will ich Beispiele einer gelungenen Prävention bekannt machen und Andere zur Nachahmung anregen.“

In Bonn beispielsweise bieten Familienhebammen schon in der Geburtsstation sozial belasteten Familien Hilfen an, damit sich ihre Kinder gesund entwickeln können. In der Dortmunder Nordstadt unterstützt eine Gesundheitslotsin Familien beim kompetenten Umgang mit Ernährung und Bewegung. Und im Kreis Olpe werden Beschäftigte in Alten- und Pflegeheimen zu Übungsleitern ausgebildet, um Bewohnerinnen und Bewohner durch altersgerechtes Training dabei zu helfen, beweglich zu bleiben und Stürze zu vermeiden. (Ausführlichere Beschreibungen aller fünf siegreichen Projekte im Anhang.)

Zahlen, Daten, Fakten:

Der Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen wird jährlich im Rahmen der von der Landesgesundheitskonferenz beschlossenen Landesinitiative „Gesundes Land Nordrhein-Westfalen“ vergeben.
Für den Gesundheitspreis 2019 lautete das Motto „Integrierte Präventionsprojekte – Gesundheit in allen Politikbereichen“.
Insgesamt haben sich 51 Projekte beworben. Die Auswahl traf eine Jury der Landesgesundheitskonferenz, in der alle wesentlichen gesundheitspolitischen Akteure des Landes vertreten sind.
Neben dem Geldpreis von jeweils 5.000 Euro erhalten die fünf Sieger-Projekte als „Gütezeichen“ ein vom Land vergebenes Logo, das sie für ihre Öffentlichkeitsarbeit nutzen können. Zudem werden die Preisträger in die „Landesinitiative Gesundes Land NRW“ aufgenommen.
Weitere Informationen zum Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen und zu den Projekten unter www.gesundheitspreis.nrw.de

Hinweis an die Lokalredaktionen:

Fotos von der Preisübergabe durch Minister Laumann an die jeweiligen Projekte können Sie ab ca. 14:30 Uhr telefonisch bei uns anfordern: 0211 / 855-3118.

Informationen zu den Projekten

Bonn: „Von Anfang an gemeinsam – Frühe Hilfen im Krankenhaus“

Träger: Caritasverband für die Stadt Bonn e.V. in Zusammenarbeit mit dem Familienkreis e.V., dem Universitätsklinikum Bonn und dem St.-Marien-Hospital Bonn.
Das Projekt unterstützt rund um die Geburt und in der oft schwierigen Zeit danach junge Familien in besonders belasteten Lebenslagen. In zwei Bonner Kliniken wurden Familienhebammen eingestellt, die bei persönlichen oder sozialen Problemen jungen Eltern zur Seite stehen. Die Familienhebammen haben einen unkomplizierten Zugang zu belasteten Familien und können Probleme in der Familie oder Entwicklungsdefizite bei Neugeborenen frühzeitig erkennen. Durch die systematische Kooperation von Gesundheits- und Jugendhilfe können bei Bedarf passgenaue Hilfen durch Fachkräfte oder Ehrenamtliche vermittelt werden, die junge Familien auch in ihrem im häuslichen Umfeld individuell begleiten und unterstützen.

Dortmund: „Nordstark“

Träger: Soziales Zentrum Dortmund e.V.; Kooperations- und Finanzierungspartner sind der Verband der Ersatzkassen e.V. (VDEK), das Dortmunder Gesundheitsamt und das Jugendamt sowie der Stadtsportbund.
Das Projekt unterstützt Familien im Dortmunder Norden durch eine Gesundheitslotsin dabei, mit bewusster Ernährung und sportlicher Bewegung zu einer gesünderen Lebensweise zu finden. Die Familien erhalten durch gemeinsames Einkaufen, Kochen und Essen ganz praktische Anregungen, ihre Essgewohnheiten umzustellen. Gleichzeitig werden die Kinder an wohnortnahe Sportvereine und Bewegungsangebote herangeführt. Die guten Erfahrungen mit dem Dortmunder Projekt haben den VDEK Ende 2018 bewogen, ein ähnliches Vorhaben auch in Duisburg zu starten.

Kreis Olpe: „Gesund und Fit im Alter im Kreis Olpe“

Träger: Fachdienst Gesundheit und Verbraucherschutz beim Kreis Olpe. Kooperationspartner sind die stationären Alten- und Pflegeheime im Kreis sowie der Kreisportbund und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.. Den teilnehmenden Einrichtungen wird außerdem empfohlen, die Ärzteschaft im Kreis Olpe in das Präventionskonzept einzubinden.
Das Projekt hilft Alten- und Pflegeheimen dabei, mit altersgerechten Bewegungsangeboten und bewusster Ernährung die Gesundheit und die selbstständige Lebensgestaltung der Bewohnerinnen und Bewohner zu fördern. Die Einrichtungen bilden eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Übungsleitern aus und verankern die Angebote damit dauerhaft in ihrer Arbeit.

Rhein-Sieg-Kreis: „Quartier in Bewegung“

Träger: kivi e.V. (Verein zur Förderung der Gesundheit im Rhein-Sieg-Kreis) und das Gesundheitsamt Rhein-Sieg-Kreis. In dem Projekt arbeiten die lokalen Partner aus dem Jugend-, Gesundheits-, Bildungs- und Sozialbereich eng zusammen.
Das Projekt bringt Kinder und Jugendliche in Kita, Schule und Verein in Bewegung. Von klein auf erleben sie, dass Bewegung nicht nur Spaß macht, sondern auch fit und gesund hält. Durch den quartiersbezogenen Ansatz werden sozial benachteiligte Gruppen angesprochen. Im Mittelpunkt steht die gesundheitliche Chancengleichheit von Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 bis 16 Jahren.

Kreis Soest: „Trapez“

Träger: Sozialpsychiatrischer Dienst beim Kreis Soest. Kooperationspartner sind die Kinderfachklinik Bad Sassendorf, das Kreisjugendamt Soest und das Jugendamt der Stadt Soest.
Das Projekt unterstützt Kinder von psychisch- oder suchtkranken Eltern. Die Kinder werden in kleinen Gruppen betreut und können in diesem geschützten Bereich über ihre belastende Situation sprechen. Sie lernen, die Erkrankung der Eltern zu verstehen und sich nicht selbst dafür verantwortlich zu machen. Neben den Gesprächsrunden gibt es auch tiergestützte Therapien mit Esel und Pferd, gemeinsame gesunde Mahlzeiten und auch schöne Erlebnisse wie Partys oder Minigolf, wo die Kinder so Geborgenheit erleben. Das Angebot ist für die Kinder und ihre Eltern kostenlos.