Laumann: Rückgang bei HIV-Neuinfektionen ist kein Grund, im Kampf gegen das Virus nachzulassen
Eine HIV-Behandlung schützt das Immunsystem und senkt das Risiko, Aids oder andere schwere Krankheiten zu entwickeln, deutlich. Zugleich können Menschen unter erfolgreicher Therapie das Virus nicht übertragen. Frühzeitige HIV-Diagnosen und eine zeitnahe Behandlung sind daher zentrale Bausteine der Bekämpfung von HIV und Aids.
Deshalb fördert das Land Nordrhein-Westfalen seit Herbst 2019 fünf Netzwerke „Sexualität und Gesundheit“, die der Verbesserung der Vernetzung von Präventions- und Hilfeangeboten dienen. Sie sollen eine sektorenübergreifende Verzahnung zwischen den Angeboten, insbesondere im ländlichen Raum und über kommunale Strukturen hinweg ermöglichen. Die Netzwerke widmen sich verschiedenen Zielgruppen und erstrecken sich auf unterschiedliche Regionen (Kreis Siegen-Wittgenstein, Bielefeld und Gütersloh, Essen und Wesel, Bochum und Münsterland, Rhein-Sieg-Kreis).
Mit der Förderung wird zudem der Zugang zu den verschiedenen Angeboten, wie Beratung, Test und Behandlung, erleichtert. Sie ergänzt damit die seit Jahren vorhandene Finanzierung des Landes von kostenfreien und anonymen HIV- und Syphilis-Tests in den Gesundheitsämtern.
Neben Tests- und Beratung bleiben Maßnahmen der HIV-Prävention unverzichtbar. Das Gesundheitsministerium fördert daher Maßnahmen zur zielgruppenspezifischen HIV-Prävention mit jährlich rund einer Million Euro.
Laumann erinnert aber auch daran, dass der 1. Dezember nicht nur ein Tag der Aufklärung, sondern auch der Solidarität mit Betroffenen ist: „Der Welt-Aids-Tag steht auch für den langjährigen Einsatz für Akzeptanz: Ausgrenzung von Menschen mit HIV und Aids hat in unserer Gesellschaft keinen Platz.“
Hintergrund:
Im Jahr 2018 haben die Zahlen der HIV-Neuinfektionen bundesweit und in Nordrhein-Westfalen weiterhin abgenommen. Gemäß den aktuellen Angaben des Robert Koch-Instituts haben sich im Jahr 2018 in Nordrhein-Westfalen geschätzte 510 Personen neu mit HIV infiziert. Damit sank die geschätzte Zahl der Neuinfektionen um 40 im Vergleich zum Jahr 2017.
Das Robert Koch-Institut geht von einem deutlichen Rückgang der Neuinfektionen unter homosexuellen Männern und einem leichten Anstieg unter intravenös drogengebrauchenden Menschen aus.
In der gesamten Bundesrepublik gab es im Jahr 2017 noch geschätzte 2.700 Neuinfektionen, wohingegen sich im Jahr 2018 nur noch etwa 2.400 Menschen mit HIV infizierten.
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