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Kinderärztliche Videosprechstunden: Zusatzangebot im kinderärztlichen Notdienst hat zu spürbarer Entlastung geführt

Ärztin bedient ein Tablet

Kinderärztliche Videosprechstunden: Zusatzangebot im kinderärztlichen Notdienst hat zu spürbarer Entlastung geführt

Mehr als 2.300 Sprechstunden per Videoübertragung seit Weihnachten 2022

Nach einer Laufzeit von rund fünf Wochen endet in dieser Woche planmäßig das kurzfristig eingeführte Angebot der Videosprechstunde im Kindernotdienst, das die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) mit Unterstützung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS) eingerichtet hat. Seit dem 24. Dezember 2022 haben Ärztinnen und Ärzte mittwochs, feiertags und am Wochenende das zusätzliche Angebot digitaler Erstberatungen durchgeführt, um die hohe Belastung der Kinderarzt- und Notdienstpraxen über den Jahreswechsel zu entzerren und abzumildern. Insgesamt wurden dabei mehr als 2.300 Videosprechstunden durchgeführt.
2. Februar 2023
Fast der Hälfte der anrufenden Eltern konnte bereits im Rahmen der Online-Beratung abschließend geholfen werden, sodass die jungen Patientinnen und Patienten im Anschluss keine Notdienstpraxis zur weiteren Behandlung aufsuchen mussten.

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann erklärt: „Aufgrund der starken Infektionswelle Ende letzten Jahres waren insbesondere die Kinderärztinnen und -ärzte sehr stark belastet. Gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein konnten wir durch die Videosprechstunden im kinderärztlichen Notdienst für eine spürbare Entlastung sorgen, sowohl der Eltern mit ihren Kindern als auch der Notfallpraxen. Wir haben damit gezeigt, dass unser Gesundheitssystem in der Lage ist, kurzfristig auf besondere Belastungen zu reagieren. Mit Blick auf die Digitalisierung in der medizinischen Versorgung zeigt das auch: Telemedizinische Lösungen sind vor allem angesichts des akuten Fachkräftemangels eine wichtige Strategie für die Zukunft. Sie helfen dabei, Lasten besser zu verteilen und insbesondere Belastungsspitzen abzufangen. Die Telemedizin ist ein wichtiger Baustein der nordrhein-westfälischen Gesundheitspolitik.“

„Ich freue mich sehr darüber, dass das Angebot zahlreichen Eltern und ihren Kindern weiterhelfen konnte und danke den teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen ganz ausdrücklich für ihre Unterstützung. Die rege Inanspruchnahme und das Feedback der Nutzerinnen und Nutzer bestätigt unseren Eindruck, dass Telemedizin insbesondere in der jüngeren, digitalaffinen Elterngeneration sehr gut aufgenommen und entsprechend genutzt wird. Insofern war das Angebot nicht nur ein Leuchtturmprojekt, sondern gleichzeitig auch eine Blaupause für niedrigschwellige Telemedizin im Rheinland. Ziel war es, die ambulante Versorgung im Sinne der Patientinnen und Patienten sinnvoll zu ergänzen und dies hat gut funktioniert. Als KV Nordrhein streben wir an, das Konzept zukünftig möglichst flächendeckend und regelhaft im Rheinland zu etablieren“, sagt Dr. med. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KVNO.

„Der Nutzen des Angebotes liegt auf der Hand: Zum einen erhalten Eltern zeitnah und unkompliziert die Möglichkeit, eine pädiatrische Beratung in Anspruch zu nehmen – gerade bei möglichen Unsicherheiten und vor dem Besuch einer Notdienstpraxis, was ja nicht selten einen längeren Anfahrtsweg mit sich bringt. Gleichzeitig wurden vor allem um Weihnachten die stark frequentierten Kinderarztpraxen entlastet. Unser Dank gilt dabei auch dem NRW-Gesundheitsministerium, das die Projektkosten getragen hat“, fügt Dr. med. Carsten König, stellvertretender Vorsitzender der KVNO, hinzu.

Zum Hintergrund:

Rund 30 teilnehmende Kinderärztinnen und -ärzte haben im Zwei-Schicht-System die telemedizinischen Erstberatungen für Eltern und ihre Kinder durchgeführt. Vor allem an Heiligabend und den beiden Weihnachtstagen war der Wunsch nach einer medizinischen Erstberatung hoch, insgesamt wurden an diesen Tagen gut 1.100 Videosprechstunden durchgeführt.

Seit Anfang 2023 geht die Infektwelle in den Praxen erkennbar zurück. Im Schnitt wurden an den letzten Januar-Wochenenden jeweils noch etwa 150 digitale Sprechstunden vermittelt.