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Agenda zur Stärkung der beruflichen Bildung

Agenda zur Stärkung der beruflichen Bildung

Beirat zur „Studienintegrierenden Ausbildung” (SiA-NRW) nimmt seine Arbeit auf

Die „Studienintegrierende Ausbildung” (SiA-NRW) verzahnt die duale Ausbildung mit Lernphasen an einer Hochschule. Auf diese Weise bietet SiA-NRW jungen Menschen die Möglichkeit, entweder einen Berufs- oder einen Studienabschluss oder beide Abschlüsse parallel zu erwerben.
4. Oktober 2021
Dabei werden die Auszubildenden zu Beginn durch ein sogenanntes Bildungswegcoaching begleitet, das heißt, geschulte Beraterinnen und Berater unterstützen die Azubis bei der Entscheidung, welchen weiteren Bildungsweg sie sich zutrauen und welchen Abschluss beziehungsweise welche Abschlüsse sie erreichen möchten.

Am heutigen Montag, 4. Oktober 2021, hat der strategische Beirat des Projekts seine Arbeit aufgenommen. Das Gremium wird unter dem Vorsitz von Bildungsministerin Yvonne Gebauer und Arbeitsminister Karl-Josef Laumann regelmäßig darüber beraten, wie das neue Bildungsangebot weiterentwickelt werden kann. Dem Beirat gehören die Regierungspräsidentinnen aus Köln und Düsseldorf, hochrangige Vertretungen der Industrie- und Handelskammern, der Handwerkskammern und der Sozialpartner, der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit sowie der Kommunalen Spitzenverbände an.

Ministerin Gebauer erklärte: „Die Studienintegrierende Ausbildung bietet jungen Menschen die Möglichkeiten aus zwei Welten: Während sie im Berufskolleg und im Betrieb einen Beruf erlernen, besuchen die Auszubildenden zugleich eine Hochschule. Durch eine gezielte Verzahnung von Ausbildungs- und Studieninhalten ersparen wir den Azubis dabei inhaltliche Dopplungen. Auf diese Weise schlägt SiA-NRW eine Brücke zwischen beruflicher und akademischer Bildung und macht vor allem den Jugendlichen ein attraktives Angebot, die sich am Ende ihrer Schulzeit nicht zwischen einer Ausbildung und einem Studium entscheiden können oder wollen.”

Minister Laumann hob hervor, dass die Landesregierung mit der „Studienintegrierenden Ausbildung” ein zusätzliches Instrument geschaffen hat, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken: „Mit dem Projekt bekommen die Unternehmen eine attraktive Möglichkeit an die Hand, um junge leistungsstarke Menschen zu gewinnen, die sie zukünftig dringend als Spezialisten und Leitungskräfte brauchen. Der Ansatz des Projekts ist ein gutes Beispiel für die Stärke und Entwicklungsfähigkeit der dualen Ausbildung. Mir ist besonders wichtig, dass der neue Bildungsgang auch eine hohe Bindewirkung der jungen Fachkräfte an die Ausbildungsbetriebe erzeugt.”

In diesem Ausbildungsjahr haben an zwei Standorten die ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer den neuartigen Bildungsgang begonnen: Kaufleute für Büromanagement werden am Standort Düsseldorf parallel im Studiengang Business Administration qualifiziert. Industrie-/ Feinwerkmechanikerinnen und -mechaniker nehmen an den Standorten Jülich/Aachen zugleich ein Maschinenbau-Studium auf. An neun weiteren Standorten soll ab dem Ausbildungsjahr 2022/23 studienintegrierend ausgebildet werden. Die Liste der studienintegrierenden Ausbildungsberufe in Nordrhein-Westfalen wird damit von der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik über IT-Berufe bis hin zu Industrie- und Speditionskaufleuten reichen.

Hintergrund

Als Teil der “Agenda zur Stärkung der beruflichen Bildung” setzt SiA-NRW darauf, drei Lernorte – Betrieb, Berufskolleg und Hochschule – und damit die berufliche und die akademische Bildung eng miteinander zu verzahnen.

Im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Zukunft gestalten – Innovationen für eine exzellente berufliche Bildung (InnoVET)“ hat eine international besetzte Gutachterjury dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Projekt SiA-NRW zur Förderung empfohlen. Der Jury lagen 176 Anträge vor. Das Konzept SiA-NRW wurde als eines von 17 Projekten ausgewählt. Bis 2024 wird das Konzept an insgesamt elf Pilotstandorten in Nordrhein-Westfalen zur Umsetzung kommen. Mit dem Vorhaben unternimmt die Landesregierung gemeinsam Unternehmen und Hochschulen einen weiteren gemeinsamen Schritt zur Fachkräftesicherung in Nordrhein-Westfalen.

Weitere Informationen finden Sie hier.