Kein Abschluss ohne Anschluss – Lohnhallengespräch

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Teilnehmende am Lohnhallengespräch

Lohnhallengespräch zu „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) und Kommunale Koordinierung – ein Blick auf gestern, heute und morgen

EU-geförderte Fachkonferenz mit Akteuren des Übergangs Schule–Beruf

Seit über zehn Jahren gibt es die Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA). Das landesweite Übergangssystem Schule/Beruf unterstützt erfolgreich junge Menschen auf dem Weg von der Schule in den Beruf. Ein Lohnhallengespräch auf Einladung des Arbeitsministeriums und der Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung (G.I.B.) warf einen Blick zurück und diskutierte aktuelle Themen des Arbeits- und Ausbildungsmarktes.

Landesinitiative unterstützt seit über zehn Jahren junge Menschen im Übergang Schule-Beruf

Gemeinsam mit den Expertinnen und Experten der Kommunalen Koordinierungsstellen und weiteren Partnern der Landesinitiative "Kein Abschluss ohne Anschluss" (KAoA)nahmen das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen und die G.I.B. am 1. Juni 2023 in den Blick, wie sie in den vergangenen Jahren junge Menschen erfolgreich auf ihrem Weg unterstützt haben.
Im Mittelpunkt des EU-geförderten Lohnhallengesprächs in Bottrop standen dabei auch aktuelle Themen des Arbeits- und Ausbildungsmarktes, insbesondere der heutige sowie künftige Fachkräftebedarf der Unternehmen auf der einen und die Vorstellungen der Jugendlichen von ihrem Berufsleben auf der anderen Seite.

Seit über 10 Jahren unterstützt das Land Nordrhein-Westfalen Jugendliche auf dem Weg von der Schule in die Berufswelt mit der Landesinitiative KAoA und bringt hierfür sowohl auf kommunaler Ebene als auch auf Landesebene unterschiedliche Akteure des Übergangs Schule – Beruf zusammen. Das landesweite Übergangssystem stellt sicher, dass Jugendliche frühzeitig bei der Beruflichen Orientierung, bei der Berufswahl und beim Eintritt in Ausbildung oder Studium Unterstützung erhalten. Profitieren sollen alle Jugendlichen – darunter auch Jugendliche mit spezifischen Unterstützungsbedarfen – und ebenso Unternehmen, indem sie durch das flächendeckende Berufsorientierungs- und Übergangssystem bei der Sicherung des Fachkräftenachwuchses unterstützt werden.

KAoA: Verantwortungsketten statt Intransparenz – Kommunen als Schlüsselspieler

Zu Beginn des Lohnhallengesprächs begrüßte der Geschäftsführer der G.I.B., Torsten Withake, die Teilnehmenden aus dem Steuerungsgremium KAoA, den Landesjugendämtern, den Kommunalen Koordinierungsstellen und den oberen Schulaufsichten. In seinem Beitrag blickte er auf die Zeit vor KAoA zurück, die geprägt war von wenig Transparenz über die Angebote zur Beruflichen Orientierung und des Übergangsgeschehens.
Der Separatismus sei seit der Einführung der Landesinitiative Verantwortungsketten gewichen, wodurch alle Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8 eine verbindliche, systematische Orientierung erhalten und dies integrativ, inklusiv und gendergerecht an alle Schulformen und landesweit in ganz NRW.

Die Bedeutsamkeit von KAoA und Beruflicher Orientierung als Schlüsselrolle betonte auch der Staatssekretär des Arbeitsministeriums, Matthias Heidmeier, in seinem Grußwort. Berufliche Orientierung sei eine zentrale Voraussetzung, um den jungen Menschen die Berufswahlfreiheit zu ermöglichen, auf die Nachfrage am Arbeitsmarkt und damit auf entsprechende Beschäftigungschancen hinzuweisen. KAoA unterstütze dabei den Umgang mit den gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimaschutz, digitale Transformation und vor allem der Fachkräftesicherung. Fachkräfte seien vor Ort und es sollten alle Potenziale genutzt werden.

Die Kommunen seien hierbei ein Schlüsselspieler, wie Dr. Jens Stuhldreier als Vorsitzender des Steuerungsgremiums KAoA und Referatsleiter im MAGS in seinen einführenden Worten zu KAoA und Kommunaler Koordinierung festhielt. KAoA sei erfolgreich in allen Kreisen und kreisfreien Städten des Landes, in 53 Verantwortungsgemeinschaften, durch zielorientierte Kooperationen und komplexe Koordination etabliert. In der Pandemie haben sich die gewachsenen, kommunalen Netzwerkstrukturen einmal mehr bewährt, als neue Instrumente und Methoden zur Förderung der Beruflichen Orientierung junger Menschen gefunden werden mussten.

Dass es einer ausdifferenzierten, kommunalen Verantwortungsgemeinschaft für ein flächendeckendes System der Beruflichen Orientierung bedarf, teilte auch Stephanie Pudenz, Gruppenleiterin im Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalens, bei ihrem Rückblick auf die letzten zehn Jahre KAoA. Daher wurde die Einbindung aller Schulformen in KAoA in die kommunale Verantwortungsgemeinschaft über die jeweilige Schulaufsicht in den Bezirksregierungen und den einzelnen Schulämtern sichergestellt.

Ausblick und Weiterentwicklung – mehr Chancen durch Fachkräfteoffensive NRW

Bei allen Erfolgen der zurückliegenden Jahre lassen sich aus Landesperspektive jedoch auch Weiterentwicklungsmöglichkeiten identifizieren. Die vielfältige und innovative Praxisarbeit vor Ort solle sichtbarer werden und der rote Faden von KAoA muss verständlicher kommuniziert werden, stellte Barbara Molitor, Gruppenleiterin im MAGS, fest. Gleichzeitig müssten auch mehr Unternehmen für qualitativ hochwertige Praktika gewonnen werden. Sogenannte Peers sollten den Jugendlichen anhand ihrer individuellen Berufsbiografien die oft unterschätzten Karriereperspektiven der dualen Ausbildung näherbringen.

In seinem Ausblick zur Weiterentwicklung der Landesinitiative KAoA betonte Dr. Jens Stuhldreier (MAGS) , dass die individuelle Ansprache, Begleitung und Unterstützung der jungen Menschen ein Schlüssel für gelingende Übergänge sei. Durch die Fachkräfteoffensive NRW biete sich die Chance, den Jugendlichen, die bislang auf dem Arbeitsmarkt schwer Fuß fassen konnten, noch dezidierter zu helfen. Die gezielte Ansprache junger Menschen im Übergangssektor werde dabei ein Teil der ganzheitlichen Strategie der Fachkräftesicherung in NRW sein. Gleichzeitig solle neben der individuellen Begleitung auch die Ansprache der Schülerinnen und Schüler verändert werden.
Zum einen werde der Einstieg in die Berufsorientierung durch den Einsatz der berufswahlapp durch ein zeitgemäßeres, digitales Portfolioinstrument begleitet. Zum anderen solle die Berufsorientierung künftig stärker als lebensbegleitender Prozess übersetzt werden. Nur so könne sie durch die Jugendlichen als Beginn eines Weges verstanden werden, in dessen Rahmen Umwege keine Seltenheit seien und die Weichen auch zu einem späteren Zeitpunkt neu gestellt werden können.   

Durch die Arbeit an diesen Stellschrauben wird KAoA nach mehr als zehn erfolgreichen Jahren auch künftig die Berufswahlfreiheit junger Menschen am Übergang Schule – Beruf unterstützen und dabei auf gesellschaftliche Bedarfe und Chancen hinweisen, beispielsweise in den transformationsrelevanten Berufsfeldern oder in den sogenannten sozialen Berufen.

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