Arbeit.Gesundheit.Soziales.
Mit Menschen für Menschen.

Informationen für Arbeitsschutzverantwortliche im Küchenbereich hat die Arbeitsschutzverwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit dem Gemeindeunfallversicherungsverband Westfalen-Lippe und dem Rheinischen Gemeinde Unfallversicherungsverband erarbeitet.

Was ist Feuchtarbeit?

Feuchtarbeit, d.h. regelmäßiges Arbeiten mit Wasser, Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, feuchten Lebensmitteln, bzw. häufiges Händewaschen oder langes Tragen flüssigkeitsdichter Handschuhe bei der Arbeit, begünstigt die Entstehung von Hautkrankheiten. Um Hauterkrankungen durch Feuchtarbeit zu mindern, sind besondere Arbeitsschutzmaßnahmen erforderlich.

Gefährdungen ermitteln, beurteilen, Schutzmaßnahmen festlegen

Nach Arbeitsschutzgesetz und Gefahrstoffverordnung gehört die Gefährdungsbeurteilung zu den erforderlichen Maßnahmen, um den Arbeitsschutz zu verbessern. Stellen Sie in Ihrer Küche fest, ob und für welche Beschäftigten eine Hautgefährdung durch Feuchtarbeit und hautschädigende Arbeitsstoffe besteht. Um die Belastungen zu reduzieren, sind zunächst alle technischen Schutzmaßnahmen, wie Putzautomaten oder automatische Topfspülen und organisatorischen Maßnahmen zu prüfen. Beispielsweise unvermeidbare Feuchtarbeit auf mehrere Beschäftigte verteilen, Wechsel zwischen Feucht- und Trockenarbeit, Arbeitsplatzrotation. Lassen sich die Belastungen durch diese Maßnahmen nicht vermeiden, sind persönliche Schutzmaßnahmen bereit zu stellen. Zum Beispiel geeignete Schutzhandschuhe, spezielle Hautschutz-, bzw. schonende Hautreinigungs- und Hautpflegemittel.

Handschuhe - ja, aber...

Feuchtigkeitsdichte Handschuhe belasten die Haut, wenn sie über einen längeren Zeitraum getragen werden. Hygienehandschuhe sollten nur dann getragen werden, wenn die Händereinigung bzw. -desinfektion und/oder die Verwendung von Hilfsmitteln lebensmittelhygienisch nicht ausreichen. Auch bei Schutzhandschuhen ist zu prüfen, ob die Haut durch das Tragen stärker geschädigt wird, als durch den Arbeitsstoff selbst. Sprechen Sie mit Ihrer Hygienefachkraft und lassen Sie sich bei der Auswahl von Schutzhandschuhen und Hautmitteln von Fachkräften für Arbeitssicherheit sowie Betriebsärzten beraten. Neben einem Hautschutzplan empfehlen wir, diejenigen Tätigkeiten, bei denen feuchtigkeitsdichte Handschuhe getragen werden müssen, z.B. in einem speziellen Handschuhplan festzulegen.

Auch die besten Arbeitsschutzmaßnahmen greifen nur, wenn die Beschäftigten mitziehen

Informieren Sie Ihre Beschäftigten ausführlich und in verständlicher Form über Hautgefährdungen durch Feuchtarbeit und Arbeitsstoffe sowie erforderliche Schutzmaßnahmen. Zum Beispiel an Hand von Betriebsanweisungen und Unterweisungen. Beteiligen Sie Ihre Beschäftigten dabei, erforderliche Schutzmaßnahmen auszuwählen und festzulegen.

Funktioniert's?

Greifen die Maßnahmen, werden sie von den Beschäftigten angenommen und umgesetzt? Wenn nicht, muss nachgebessert werden. Nicht zu vergessen - regelmäßige arbeitsmedizinische Untersuchungen der Haut helfen, Hautveränderungen oder eine Minderbelastbarkeit der Haut frühzeitig zu erkennen und vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen.