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Fachkräfteoffensive NRW: Minister Laumann besucht die Dirostahl GmbH in Remscheid als Best-Practice-Beispiel für Aus- und Weiterbildung in der energieintensiven Industrie

Fachkräfteoffensive NRW: Minister Laumann besucht die Dirostahl GmbH in Remscheid als Best-Practice-Beispiel für Aus- und Weiterbildung in der energieintensiven Industrie

Laumann: Die energieintensiven Unternehmen in Nordrhein-Westfalen sind gute und wichtige Ausbilder

Im Rahmen seiner landesweiten Fachkräftetour hat Arbeitsminister Karl-Josef Laumann am Donnerstag, 24. Oktober 2024, die Dirostahl GmbH in Remscheid besucht. Das Unternehmen mit 450 Beschäftigten ist bereits seit 400 Jahren in der Region ansässig, spezialisiert auf moderne und nachhaltige Schmiedeprozesse und stellt unter anderem Teile für die Windkraftindustrie her. Dirostahl ist ein sehr aktiver Ausbildungsbetrieb und Gewinner des Bergischen Ausbildungspreises. Das Unternehmen ist direkt von den hohen Energiepreisen und den Unsicherheiten in der energieintensiven Industrie betroffen. Vor Ort informierte sich Minister Laumann über die Strategien bei der Fachkräftegewinnung.

24. Oktober 2024

„In Nordrhein-Westfalen haben zahlreiche Branchen Schwierigkeiten, gut ausgebildete Fachkräfte zu finden. Dazu gehört insbesondere auch die Metall- und Elektroindustrie. Ich freue mich deshalb sehr, hier bei Dirostahl zu sehen, wie das Unternehmen in Nachwuchs investiert. Das ist auch bemerkenswert vor dem Hintergrund der Schwierigkeiten, vor denen gerade energieintensive Unternehmen in der Industrie angesichts der Energiepreise stehen. Wir müssen hier dringend aufpassen, dass uns diese Unternehmen nicht wegbrechen und damit auch ihre Ausbildungsplätze, denn wir können nicht auf sie verzichten“, so Arbeitsminister Laumann. 

Roman Diederichs, Geschäftsführer Karl Diederichs GmbH & Co. KG: „Gerade in der Zeit von zunehmendem Fachkräftemangel ist es uns bei Dirostahl sehr wichtig, im Rahmen einer fundierten betrieblichen Ausbildung für unseren eigenen Nachwuchs zu sorgen und damit unsere Fachkräfte von morgen mit dem notwendigen Wissen und den Fertigkeiten für den Einstieg in ein erfolgreiches Berufsleben auf den Weg zu bringen. Wir bilden in verschiedenen technischen und kaufmännischen Berufen aus und haben seit vielen Jahren eine hohe Ausbildungsquote.“

Im Anschluss an den Unternehmensbesuch nahm Minister Laumann am Fachkräftekongress der Regionalagentur Bergisches Städtedreieck teil. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Thema „Aus- und Weiterbildung: Lösungen, Angebote und Best Practices (für Personalverantwortliche).“ 

Oliver Francke und Justus Schongen von der Regionalagentur Bergisches Städtedreieck: „Als kleinste Arbeitsmarktregion in Nordrhein-Westfalen entwickeln wir im Bergischen Städtedreieck innovative Lösungen, um junge Menschen für den Ausbildungsmarkt zu gewinnen und die Fachkräfte von morgen zu sichern. Diese Ansätze sind entscheidend, um den regionalen Wirtschaftsstandort nachhaltig zu stärken.”
In der Region Bergisches Städtedreieck werden in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich über 25 Prozent der Beschäftigten in den Ruhestand gehen, gleichzeitig werden deutlich weniger junge Menschen ins Berufsleben einsteigen. Umso wichtiger ist es, dass diesen jungen Menschen ein guter Start in das Berufsleben gelingt, beispielsweise mit einer Berufsausbildung. Aktuell gibt es in der Region mehr Bewerberinnen und Bewerber als Berufsausbildungsstellen (105:100). Um diesen und anderen Herausforderungen rund um die Fachkräftesituation zu begegnen, hat die Landesregierung eine umfassende Fachkräfteoffensive gestartet, in deren Rahmen verschiedene Programme und Maßnahmen ins Leben gerufen wurden, darunter das Programm „Ausbildungswege NRW“. Mithilfe von Coaches sollen unversorgte, ausbildungsinteressierte junge Menschen für eine berufliche Ausbildung gewonnen und bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützt werden. Zudem stellt das Land jährlich acht Millionen Euro für die Modernisierung der Überbetrieblichen Bildungszentren zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Bund und den Eigenmitteln der Träger werden dadurch Investitionen von bis zu 40 Millionen Euro jährlich in eine zeitgemäße Infrastruktur für eine attraktive Ausbildung der Fachkräfte von morgen ermöglicht. Für das Jahr 2025 ist eine Erhöhung der Landesmittel geplant.
Alexander Lampe, Geschäftsführer des Berufsbildungszentrum der Remscheider Metall- und Elektroindustrie GmbH (BZI): „Unsere Bergische Region und auch Nordrhein-Westfalen sind die vielleicht letzten Vertreter einer mittelständisch geprägten Industrie mit einem hohen Anteil an Industriebeschäftigten. Eine der zentralen Aufgaben des BZI ist seit mehr als 70 Jahren die Sicherung des dringend benötigten Fachkräftenachwuchses in mittlerweile fast 40 dualen Ausbildungsberufen der Metall- und Elektroindustrie. Kompetente und qualifizierte Fachkräfte werden heute und in Zukunft zwingend für die hiesigen Unternehmen und den eingeläuteten Transformationsprozess benötigt.“

Christian Klauder, Geschäftsführer Arbeitgeberverband Remscheid und Bergisches Land e.V.: „Unsere Unternehmen suchen dringend Arbeits- und Fachkräfte, was für sie zunehmend zu einem echten Wettbewerbsfähigkeitsproblem wird. Der Arbeitgeberverband Remscheid und Bergisches Land hilft den Unternehmen in der Region, indem er das Ausbildungsvorbereitungsjahr finanziert. Jedes Jahr werden dabei etwa 15 Jugendliche, denen die Ausbildungsreife fehlt, für eine Ausbildung qualifiziert.”

Der Besuch im Bergischen Städtedreieck im Rahmen der Fachkräftetour ist Teil der „Fachkräfteoffensive NRW”. Ziel der Tour ist es, ein noch besseres Bild von der teils sehr unterschiedlichen Fachkräftesituation in ganz Nordrhein-Westfalen zu gewinnen sowie der Austausch mit den regionalen Akteuren über die aktuellen Herausforderungen und erforderlichen Maßnahmen. Mit der Fachkräfteoffensive NRW koordiniert und bündelt die Landesregierung ihre Maßnahmen zur Fachkräftesicherung und bindet die entscheidenden Akteure des Arbeitsmarkts mit ein. Weitere Informationen zur Fachkräfteoffensive NRW und der Fachkräftetour finden Sie hier