
Fachkräfteoffensive NRW: Erster Runder Tisch der Vier-Häuser-Initiative zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten
Unter der Federführung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) fand am Freitag, 24. Mai 2024, ein Runder Tisch im Rahmen der Vier-Häuser-Initiative zum Thema „Erfolgreiche Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Menschen“ statt. Die Veranstaltung wurde auf dem Berufsorientierungscampus der Beck und Consorten GmbH in Wuppertal ausgerichtet.
Es kamen Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen, Verbänden, Kammern, Jobcentern, Arbeitsagenturen, Migrationsberatungsstellen sowie Geflüchtete zusammen, um Best Practice-Beispiele zu diskutieren und zu erarbeiten, wie die Integration von geflüchteten Menschen in Ausbildung und Arbeit weiter verbessert werden kann.
Arbeitsminister Karl-Josef Laumann sagt: „Die heutige Veranstaltung hat gezeigt, wie wichtig der Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren ist. Die vorgestellten Best Practice-Beispiele, darunter die Bäckerei Polick, Knipex, der Berufsorientierungscampus und die Bayer AG, zeigen eindrucksvoll, wie durch Engagement und innovative Ansätze geflüchtete Menschen erfolgreich in den Arbeitsmarkt integriert werden können. Unser Ziel bleibt es, das vorhandene Fachkräftepotenzial von geflüchteten Menschen bestmöglich zu nutzen und ihre Integration in den Arbeitsmarkt weiter zu fördern.“
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur betont: „Für die erfolgreiche Integration geflüchteter Menschen in den Arbeitsmarkt ist es wichtig, die Menschen und ihre individuellen Talente in den Mittelpunkt zu stellen. Denn es sind Menschen, die Wirtschaft und Transfomation zusammen gestalten. Dieser Runde Tisch zeigt, dass dieses Mindset in vielen Unternehmen in unserem Land bereits gelebte Realität ist”.
Flucht- und Integrationsministerin Josefine Paul erklärt: „Menschen mit unterschiedlichen Lebens- und Berufsbiographien wollen wir als Fachkräfte gewinnen. Ganz entscheidend dafür, damit uns das gelingt – und das ist heute nochmal deutlich geworden – sind Wertschätzung und aktive Förderung von Vielfalt, in den Unternehmen, in der Politik und in der Gesellschaft als Ganzes. Dies ist eine klassische Win-Win-Situation: Gerade Geflüchteten ermöglicht ein schneller Zugang zum Arbeitsmarkt zum einen gesellschaftliche Teilhabe und Integration – und leistet zum anderen gleichzeitig einen Beitrag dazu, dringend benötigte Arbeits- und Fachkräfte zu gewinnen.“
Roland Schüßler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit sagt: „Der kritische Faktor bei der Integration geflüchteter Menschen ist der Faktor Zeit. Eine nachhaltige Integration als Fachkraft gelingt umso besser, je früher Unternehmen diesen Menschen die Chance geben, sich durch die Aufnahme von Arbeit einzubringen. Sprachförderung und schrittweise Qualifizierung kann berufsbegleitend, also parallel zur Arbeitsaufnahme und Einarbeitung von Jobcentern und Arbeitsagenturen gefördert werden. Davon profitieren Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die geflüchteten Menschen, wie auch wir als Gesellschaft.“
Im Rahmen des Runden Tisches wurden erfolgreiche Ansätze und Maßnahmen zur Arbeitsmarktintegration aus der Region vorgestellt, darunter die Bäckerei Polick, das Unternehmen Knipex, der Berufsorientierungscampus sowie die Bayer AG. Die Teilnehmenden tauschten ihre Erfahrungen aus und diskutierten, wie die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Verbänden und staatlichen Stellen verbessert werden kann, um die Integration von geflüchteten Menschen nachhaltig zu fördern.
Die Bäckerei Polick berichtete über ihre Erfahrungen mit drei Azubis, die als Geflüchtete ins Unternehmen kamen. Knipex, ein werteorientierter Zangenhersteller, stellte dar, wie geflüchtete Jugendliche auf den üblichen Bewerberwegen ins Unternehmen gelangten. Die Bayer AG präsentierte dort ihr Starthilfe-Programm, das seit 1988 junge Erwachsene fördert, die im ersten Anlauf keinen Ausbildungsplatz erhalten haben und seit 2017 auch ein Kontingent für Geflüchtete umfasst. Der Runde Tisch endete mit einem Rundgang über den Berufsorientierungscampus, der am 22. Mai 2024 eröffnet wurde. Der Veranstaltungsort bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, durch das spielerische Kennenlernen verschiedener Berufe in den „Escape Rooms“ des Berufsorientierungscampus einen direkten Einblick in die Berufswelt zu erhalten und sich sogar vor Ort um Praktikums- oder Ausbildungsplätze zu bewerben.
Hintergrundinformationen
Um das vorhandene Fachkräftepotential von geflüchteten Menschen verstärkt zu heben, haben sich das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIKE), das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI), das MAGS und die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit auf die Vier-Häuser-Initiative zur Arbeitsmarktintegration geflüchteter Menschen verständigt, welche am 15. März 2024 im Rahmen der Messe „Jobaktiv“ in Dortmund vorgestellt wurde. Ziel ist es, durch eine schnelle Arbeitsaufnahme auch eine erfolgreiche gesellschaftliche Integration der Menschen zu unterstützen. Zudem sollen durch eine Beschleunigung der Arbeitsmarktintegration personelle Engpässe der nordrhein-westfälischen Wirtschaft bei Fach- und Arbeitskräften effizient angegangen werden. Die Vier-Häuser-Initiative sieht u.a. vor, dass im Jahr 2024 auf vier Runden Tischen unter dem Motto „Erfolgreiche Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Menschen" Best Practice-Beispiele von Unternehmen vorgestellt werden, denen es gelungen ist, geflüchtete Menschen in Ausbildung und Arbeit zu bringen bzw. zu halten.
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