Laborbasierte PCR-Tests sind der „Goldstandard“ unter den Corona-Tests, weil sie besonders sensitiv sind. Das heißt, sie können auch geringe Mengen des Virus nachweisen, genauer gesagt weisen sie das Erbmaterial des Virus nach. Die Probenentnahme erfolgt durch Personen, die die dafür erforderliche Ausbildung oder Kenntnis und Erfahrung haben und in das anzuwendende Medizinprodukt eingewiesen sind (§ 4 MPBetreibV). Die anschließende Auswertung der Proben erfolgt durch Labore. Der PCR-Test wird in erster Linie dafür eingesetzt, um bei einer Person mit Symptomen abzuklären, ob eine Infektion mit dem Coronavirus vorliegt. Bei Symptomen sollte daher direkt durch eine Ärztin bzw. einen Arzt eine PCR-Testung im Rahmen der Krankenbehandlung veranlasst werden.
PoC-NAT-Tests sind labormedizinische Untersuchungen, die wie der PCR-Test auch auf der Nukleinsäure-Amplifikations-Technik (NAT; Nachweis von viralen Genen) basieren, jedoch ohne Probenvorbereitung unmittelbar vor Ort (Point of Care, PoC), also patientennah und kurzfristig vor Ort ausgewertet werden können. Daher ist ihre Anwendung nicht auf medizinische Labore beschränkt.
PoC-NAT-Tests sind besonders gut in Situationen geeignet, in denen man schnell und innerhalb kurzer Zeit ein relativ sicheres Testergebnis benötigt, wie zum Beispiel bei Testungen in Notaufnahmen, Ambulanzen und Pflegeeinrichtungen.
Die Sensitivität von PoC-NAT-Tests ist im Vergleich zum PCR-Test etwas geringer. Dies bedeutet, dass es im Vergleich zur PCR- bzw. laborbasierten Verfahren zum Nachweis des Genmaterials des Virus häufiger falsch-negative Ergebnisse geben kann. Das heißt: Man ist tatsächlich infiziert, der Test ist jedoch negativ. In sensiblen Bereichen, zum Beispiel zum Schutz eines Virus-Eintrags in Bereiche mit Personen, die ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf haben, ist daher die laborbasierte PCR-Testung zu bevorzugen. Auch bei Zweifel an einem negativen PoC-NAT-Test, etwa weil man anhaltende Symptome hat, sollte eine PCR-Testung erwogen werden.
Hingegen bietet sich der PoC-NAT-Test aufgrund der guten Spezifität – das heißt, es gibt wenige falsch-positive Testergebnisse – zur schnellen Bestätigung positiver Antigen-Schnelltests bei asymptomatischen Personen an. Dies kann zur Vermeidung einer vorsorglichen mehrtägigen Quarantäne bis zum Eintreffen des Labor-PCR-Befundes genutzt werden, zum Beispiel bei positiv getestetem pflegerischem beziehungsweise medizinischem Personal. Ein positiver PoC-NAT-Test muss nicht durch einen im Labor durchgeführten PCR-Test bestätigt werden.
Antigen-Schnelltests haben ihren Namen, weil das Ergebnis schnell vorliegt. Sie können ebenfalls vor Ort ausgewertet werden. Sie werden durch geschultes Personal durchgeführt – dafür wird ähnlich wie beim PCR-Test ein Nasen- und/oder Rachenabstrich gemacht. Dabei werden virale Eiweiße nachgewiesen.
Antigen-Schnelltests kommen auch in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern oder Schulen zum Einsatz, um Personal oder Bewohnerinnen und Bewohner vorsorglich regelmäßig zu testen. Bestimmte Personengruppen haben dabei Anspruch auf kostenlose Bürgertests oder Bürgertests mit einer Eigenbeteiligung von 3 Euro.
Ein positiver Antigen-Schnelltest sollte sehr ernst genommen und die Kontakte sollten deutlich eingeschränkt werden. Ein nachfolgender negativer Schnell- oder Selbsttest kann einen positiven Schnelltest übrigens nicht aufheben.
Selbsttests haben ihren Namen, weil diese Tests jeder selbst, beispielsweise zuhause, machen kann. Selbsttests sind zur Anwendung durch Privatpersonen bestimmt. Dafür muss die Gebrauchsanweisung leicht und verständlich sein, sowie Probenentnahme und -auswertung entsprechend einfach sein. Selbsttests können zusätzliche Sicherheit in konkreten Situationen im Alltag geben – insbesondere auch da, wo sich Menschen möglicherweise ohne Maske begegnen, etwa bei einem privaten Besuch oder einer Feier. Sie können auch im Rahmen der Testkonzepte der Länder in Schulen und Kitas eingesetzt werden.
Quelle: Bundesministerium für Gesundheit (www.zusammengegencorona.de/faqs/testen) am 16.08.2022