Arbeit.Gesundheit.Soziales.
Mit Menschen für Menschen.

„Bleibe!“ Hilfen zum Wohnen für obdachlose oder von Obdachlosigkeit bedrohte Seniorinnen

Förderschwerpunkt: Innovation in der Wohnungsnotfallhilfe

Träger: Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Köln

Laufzeit: 01.11.2010-31.10.2013

Zielgruppe: Frauen

Projektort: Köln

Projektbeschreibung:

„Bleibe!“ ist ein belassendes Angebot und richtet sich an chronisch psychisch kranke, wohnungslose ältere Frauen, die entweder 60 Jahre und älter sind oder durch ihr langes Leben auf der Straße stark vorgealtert sind.

Für diese Personengruppen bestehen keine auf ihre Lebenssituation bezogenen Angebote.

Die Hilfen nach § 67 SGB XII setzen voraus, dass die bestehenden Schwierigkeiten durch die bewilligten Hilfen zu beheben oder zumindest zu mildern sind. Psychiatrische Hilfen nach §§ 53 und 54 SGB XII haben die Wiedereingliederung zum Ziel. Wiedereingliederung, auch berufliche Wiedereingliederung, können oder wollen die betroffenen Frauen wegen ihres Alters, der fehlenden Krankheitseinsicht oder ihres psychischen und physischen Verfasstheit aber nicht mehr erreichen. In Seniorenheimen oder Pflegeeinrichtungen sind sie in der Regel kaum zu integrieren.

Bei „Bleibe“ erhalten Frauen die Möglichkeit, in einem kleinen Appartement ihr Leben selbst zu gestalten, sie werden durch eine Sozialarbeiterin und im fortschreitenden Verlauf des Projektes durch eine zusätzliche hauswirtschaftliche Kraft und eine Krankenschwester oder eine Altenpflegerin betreut. Der Einzug in diese betreute Wohnform erfolgt freiwillig. Die Betreuung und Begleitung durch die Fachkräfte richtet sich nach der körperlichen und seelischen Konstitution der Frauen und nach dem von ihnen geäußerten Unterstützungsbedarf. Nur so ist eine Anbindung an das soziale und medizinische System oder die Implementierung von Pflege zu gewährleisten.

Zu „Bleibe!“ gehört, die betroffenen Frauen vor ihrem Einzug zunächst eine Zeit lang ambulant zu begleiten, um ein gegenseitiges Kennenlernen sicherzustellen und abschätzen zu können, ob ein belassendes Wohnangebot für die Frau realistisch ist.

Das Konzept sieht eine lange Eingewöhnungsphase an die neuen Lebensbedingungen und ihre Umwelt vor.

Das Ziel besteht darin, das Wohnen durch temporäre und lebenspraktische Betreuung zu sichern. Wesentliches Merkmal für das Gelingen dieses Angebotes ist, dass das Appartement für die Frauen auch bei einer erneuten  Rückkehr in die Obdachlosigkeit für eine Zeit freigehalten und über die ambulante Begleitung auch weiterhin die Option auf eine Rückkehr gewahrt bleibt.

Ein übergeordnetes Ziel besteht darin, über die praktischen Erfahrungen und Bedarfsanalysen einzelne Säulen der Eingliederungs- und Versorgungshilfen, insbesondere Psychiatrie, Altenhilfe und Obdachlosen- bzw. Resozialisierungshilfe in Verbindung zu bringen. So dass „Kleinst-Netzwerke“ entstehen, die den niedrigschwelligen Zugang für das oben beschriebene  Klientel ermöglichen.

Kontakt:
Ansprechpartnerin: Britta Montag
Tel.: 0221 126950
E-Mail: britta.montag [at] skf-koeln.de (britta[dot]montag[at]skf-koeln[dot]de)

Weitere Beteiligte:
Karolin Balzar (Gruppenleiterin der Gefährdetenhilfe), Anne Rossenbach (Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Ehrenamt), Barbara Hövel (Verwaltungsleitung)