Menschen durch geförderte Projekte Zukunftsperspektiven geben und gemeinsam gegen soziale Ausgrenzung und Armut kämpfen
Nordrhein-Westfalen ist ein Land, in dem die Lebensräume von Arm und Reich oftmals sehr nah beieinander liegen. Es gibt arme und reiche Regionen, wohlhabende und abgehängte Stadtteile. Familien, die mit ihren Kindern in großzügigen Häusern leben und von einer guten Infrastruktur profitieren, leben nur wenige Kilometer von denjenigen entfernt, für die Hartz IV-Leistungen der Regelfall sind und die in ihrer Nachbarschaft wenig positive Impulse bekommen.
An einem sozialen Leben können viele Menschen häufig nicht teilhaben. Vor allem Kinder und Jugendliche leiden stark unter dieser Form von Ausgrenzung, die in den meisten Fällen auch die psychosoziale Entwicklung für das spätere Leben prägt.
Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW setzt sich auf verschiedenen Handlungsebenen und in Kooperation mit anderen politischen Akteuren, Gewerkschaften und Sozialverbänden, den Trägern der freien Wohlfahrtspflege, den Kommunen und kommunalen Spitzenverbänden dafür ein, Armut nach Möglichkeit zu vermeiden und dort, wo sie bereits vorhanden ist, zu bekämpfen.
Mit dem Programmaufruf „Zusammen im Quartier - Kinder stärken - Zukunft sichern" stellt das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW auch 2021 und 2022 Landesmittel, Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds sowie als einmalige Hilfe REACT-EU Mittel für Projektförderungen zur Bekämpfung von Kinder-, Jugend- und Familienarmut in besonders benachteiligten Quartieren zur Verfügung, die auch zur Krisenbewältigung im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und ihrer sozialen Folgen beitragen.
Aktuell werden über 100 Projekte gefördert, die die Mitwirkungsmöglichkeiten verbessern, Teilhabechancen realisieren, Hilfe bei bestimmten Schnittstellen in der Biographie (wie z.B. beim Übergang zwischen einzelnen Bildungsabschnitten) und Hilfe zur Selbsthilfe vermitteln. Darüber hinaus wird das gesunde Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt gestellt, zur Förderung/Stärkung von Kompetenzen und Beteiligung armutsbetroffener und sozial benachteiligter Gruppen sowie zur Verankerung von gesundheitsfördernden Strukturen.
Die Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung (G.I.B.) ist mit der fachlichen Begleitung beauftragt und organisiert Wissens- und Erfahrungstransfer für Projektträger.
Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW will den Menschen durch die geförderten Projekte Zukunftsperspektiven geben und gemeinsam gegen soziale Ausgrenzung und Armut kämpfen. Um dieser fortschreitenden Segregation in Nordrhein-Westfalen entgegenzuwirken, bedarf es differenzierter Maßnahmen, die fachübergreifend gedacht und durchgeführt werden.
In besonders benachteiligten Quartieren sollen die Lebenssituationen der Menschen verbessert und die Entwicklungsmöglichkeiten vor allem von Kindern und Jugendlichen gefördert werden. Zudem ist das Ziel, Kinder- und Jugendliche, die besonders unter der Pandemie leiden, durch vielfältige Angebote in den einzelnen Projekten bei der Bewältigung der Auswirkungen der Pandemie zu unterstützen.
Da die Fördermittel für 2021 und 2022 komplett verausgabt sind, besteht derzeit keine Fördermöglichkeit für zusätzliche Antragsteller.
Ein Online-Special zeigt Beispiele guter Praxis aus Köln und Unna und wie Armut von Kindern und Familien wirkungsvoll bekämpft werden kann. Warum die EU-Mittel hier passgenau eingesetzt sind, ist Thema im Interview mit der Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung.
Aktuelle Fachdiskussionen machen deutlich: Die Gesundheitskompetenz von armen oder von Armut bedrohten Kindern und Jugendlichen ist förderungsbedürftig. Die Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung (G.I.B.) hat die Erfahrungen aus den ZIQ-Projekten, die zu diesem Schwerpunkt arbeiten, zusammengestellt und in einem Handout zusammengefasst.
Informationen zu den bewilligten Projekten in den Gebietskörperschaften Nordrhein-Westfalens finden Sie über die untenstehende Landkarte.