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Bild zeigt kleinen Jungen, der beide Arme hoch hebt und seine Muskeln zeigt

Kinderschutz: Gesundheitswesen spielt wichtige Rolle

Ministerium fördert Kinderschutzambulanzen und landesweites Kompetenzzentrum

Wenn Kinder Opfer von Missbrauch oder Misshandlung werden, ist schnelle und kompetente Hilfe gefragt. Den Akteuren im Gesundheitswesen kommt dabei eine besondere Rolle zu – etwa bei der Diagnose von Verletzungen oder der professionellen Krisenintervention. Um den Kinderschutz im Gesundheitswesen in Nordrhein-Westfalen weiter zu stärken, fördert das Gesundheitsministerium Kinderschutzambulanzen und ein landesweites Kompetenzzentrum.

„Der Kinderschutz ist mir ein wichtiges Anliegen. Belastungssituationen in Familien, mögliche Zeichen von Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch müssen frühzeitig erkannt werden“, sagt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. „Hierzu braucht es auch im Gesundheitswesen passende Strukturen.“

Kinderschutzambulanzen

Kinderschutzambulanzen sind ein wichtiger Baustein im Hilfesystem der Versorgung von Kindern, die Opfer von Vernachlässigung, Misshandlung oder Missbrauch geworden sind. Sie leisten Hilfe beim Erkennen von Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch und beim Ergreifen der richtigen Maßnahmen durch kindgerechte ambulante und stationäre Diagnostik von Verdachtsfällen oder im Rahmen der Krisenintervention.

Sie sind zudem in der Beratung und Fortbildung aktiv – für medizinisches Personal, aber auch für Eltern, Erzieherinnen und Lehrkräfte. In Nordrhein-Westfalen gibt es bereits zahlreiche Kinderschutzambulanzen, die interdisziplinär arbeiten und eng mit den regionalen Hilfsinstitutionen kooperieren.

Förderung von Kinderschutzambulanzen auch für die Jahre 2024 und 2025 gesichert

Die Förderung von Kinderschutzambulanzen durch das Land Nordrhein-Westfalen kann auch in den Jahren 2024 und 2025, also erstmalig für zwei weitere Jahre, fortgesetzt werden. Denn: Die Arbeit der Kinderschutzambulanzen wird bisher nur teilweise refinanziert, hier springt die Landesregierung seit 2019 ein. In 2023 wurden 26 Kinderschutzambulanzen durch die anteilige Übernahme von Personalkosten (Gesamtvolumen: rd. 710.000 Euro) unterstützt. 

Anträge auf eine Förderung für die Jahre 2024 und 2025 sind bis zum 18. Dezember 2023 möglich.

Kompetenzzentrum „Kinderschutz im Gesundheitswesen“

Rund zwei Millionen Euro stellte die Landesregierung bis 2022 für den Aufbau eines Kompetenzzentrums „Kinderschutz im Gesundheitswesen“ zur Verfügung. Hauptstandort des Zentrums ist das Institut für Rechtsmedizin der Uniklinik Köln. Projektpartner ist die Abteilung für Kinderschutz der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln.

Das Zentrum übernimmt vielfältige Aufgaben: Es berät und unterstützt die Akteure im Gesundheitswesen bei Verdachtsfällen von Kindesmisshandlung und Kindeswohlgefährdung in allen Fragen der Diagnostik, der Sicherung von Befunden sowie der Handlungs- und Rechtssicherheit. Darüber hinaus organisiert es lokale Fortbildungs- und Netzwerkveranstaltungen.

Standorte der vom MAGS geförderten Kinderschutzambulanzen

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